Kapitel

  1. 1
  2. 2
  3. 3
  4. 4
  5. 5
  6. 6
  7. 7
  8. 8
  9. 9
  10. 10
  11. 11
  12. 12
  13. 13
  14. 14
  15. 15
  16. 16
  17. 17
  18. 18
  19. 19
  20. 20
  21. 21
  22. 22
  23. 23
  24. 24
  25. 25
  26. 26
  27. 27
  28. 28
  29. 29
  30. 30
  31. 31
  32. 32
  33. 33
  34. 34
  35. 35
  36. 36
  37. 37
  38. 38
  39. 39
  40. 40
  41. 41
  42. 42

Altes Testament

Neues Testament

Dyr Hieb 12 De Bibl auf Bairisch (BAI)

1. Daa gaab ien dyr Hieb an:

2. "Mein, seitß ös gscheid; dös geit s ja gar nit! Und ös wenntß sterbtß, stirbt d Weisheit aus.

3. I bin diend aau nit so vil bloeder! Ja, maintß, ös sagetß mir öbbs Neus?

4. I soll mi non dyrblecken laassn, und dös von meine aignen Freundd? I, wo önn Herrgot ruef und anfleeh! Ayn Frummer wie i werd dyrzannt!

5. 'Ä, werd schoon schiefgeen!', spott in n Wollöbn, wer Anderne ien Noot nit kennt.

6. Dyr Schaecher laasst önn Herrgot boosn, und dennert haat yr Rue und Frid. Die füelnd si sicher, die wo waenend, sö haetnd önn Herrgot eyn dyr Hand.

7. Gee, fraag halt d Vicher, däß s dyr s lernend; gee zo de Vögl, däß s dyr s sagnd!

8. An d Erdn kanst di gleichfalls wenddn, old pröblt s bei de Fisch in n Mör!

9. Däß dös yn n Herrn sein Hand haat bschaffen, sait d Uret üns doch gleichsam selbn!

10. In seiner Hand ligt allss Beseelte; in seiner Macht ruet ieder Mensch.

11. Hinlosn werd myn wol non derffen! I prüef ja aau mein Speis, wie s schmöckt.

12. Göbnd weisse Haar yllain schoon Weisheit? Ob d Ölttn selbn schoon öbbs bedeutt?

13. Wenn Weisheit wer haat, ist s dyr Herrgot. Er haat de Gwalt, waiß, wie myn s nutzt.

14. Und wo yr hinhaut, waxt kain Gras meer, und wem yr einschliesst, der bleibt drinn.

15. Reibt er üns s Wasser zue, verdürrt allss, doch reisst yr d Schleusn auf, dann güsst s.

16. Er sötzt si durch, waiß s, wie yr s anfangt. Was irrt und irrfüert, baids ist sein.

17. Aynn Raatgöbn macht zo n lösstn Drök er; wer Herrscher war, ist ietz ayn Narr.

18. Er nimmt ien Orthabung yn Künig; als Bsaessn wandernd s gfösslt furt.

19. Entwürdigt werdnd durch iem gar Priester; und Gwäpplte dyrlöbnd ienn Fall.

20. Die wo si auskennt habnd, verschwaigt yr; wer Raat gwisst haat, dönn laasst yr irrn.

21. De Edln stürtzt in Schimpf und Schandd er, und kreuzlam macht yr die mit n Schmalz.

22. Er bringt ayn Liecht in s örgste Dunkl; was ainst vergössn war, ist daadn.

23. Er laasst ayn Volk steign, doch tilgt s aus aau; so wie yr s spraitt aau, richtt yr s zgrund.

24. Er nimmt yn groosse Füerer d Weisheit. Kain Wög, kain Zil ist ienen blibn.

25. Sö tappend umaynand wie Blinde, yn Bsuffene gleich laasst yr s irrn.