1. Daa gantwortt iem dyr Hieb:
2. "Ach, wuret decht mein Elend gwögn, mein Unglück und mein furchtbars Laid!
3. Denn meerer ist s wie Sand an n Mör; drum klingend meine Worter wirr.
4. De Gschoßer von n Allmächtignen habnd mi durchbort; i gspür ien Gift. Yn n Herrgot seine Schröcknisser habnd allsand si gögn mi verschworn.
5. Schaug diend önn Ösl, s Rindvich an: Mainst, däß die plerrnd, wenn s gfrössn habnd?
6. Wer isst öbbs, wo kain Salz drinn ist? Wer suzlet gern ayn Aiklaar zamm?
7. Daa wennst nit geest, dös friß i nit! Wie Broot wär s, wo verschimmlt ist.
8. Ou, wurdd diend grad mein Fleeh erhoert; ach, wurdd non grad mein Hoffnung waar!
9. Und wenn dyr Trechtein austilgt mi, däß s gar wurdd mit mir Weltverdruß!
10. Dös wär für mi ayn lösster Troost. Aynn lösstn Hupfer taet i non! Denn trotz seinn Laid, wo gschickt er haat, wär i iem doch nie untreu gwösn.
11. I haan kain Kraft meer, halt s nit aus! Wann kimmt denn enddlich blooß mein End?
12. I bin nit gfüelloos wie ayn Stain; mein Kerper ist nit gformt aus Ärtz.
13. Selbn zreiß i nix, dös ist myr klaar. I waiß nit weiter, ietz ist s aus!
14. Yn n Naahstn s Mitlaid z waigern ist dyr Abschaid von n allmächtign Got.
15. Ja, meine Freundd seind wie ayn Zauch; tiemdd rinnt öbbs, tiemdd aau wider nit.
16. Voll Schlamm rauscht s abher, wenn s obn gleint.
17. Doch wenn dann d Hitz kimmt, ist s schnell aus. Bald s haiß werd, ist glei allss verdunstt.
18. Ayn Trepl sait: 'Daa tröch myr naach!', biegt ab eyn d Wüestn und kimmt um.
19. Von Temy und von Säbau ain haetnd gmaint: 'Dö kimmt üns netty recht.'
20. Doch nix ist wordn draus, allss ist Trug. Bald s dort seind, seghnd s, däß daadl nix ist.
21. I kan enk abschreibn, dös ist bitter. Ös seghtß meinn Zuestand, kriegtß aynn Grausn.
22. Was haan i denn von enk schoon gfordert? Däßß mir öbbs göbtß von enkern Gerstl?
23. Däßß mi dyrröttß aus fremder Drangsal, däßß freikaaufftß mi von n Unterdrucker?
24. Und wenntß is bösser wisstß, dann sagtß is! I halt schoon s Mäul, wenn i verkeert lig.
25. Zwö regtß enk auf? I sag, wie s ist grad. Doch dös von enk bringt mi nit weiter.
26. Lögtß ietzet wirklich allss auf d Goldwaag? I bin verzweiflt; giltt dös gar nix?
27. Ös wurfletß decht non um ayn Waisl; ös taettß sogar aynn Freund verschächern!
28. Ös maintß diend nit, i kännt enk anliegn?! Gilt i enk nixn? Gee, seitß gscheid ietz!
29. Ietz bsinntß enk, ee non ganz was Schlimms gschieght! Mein Sach ist recht; daa geit s kainn Rädich!
30. Derf i ietz niemer sagn, was waar ist? Non kenn i dös, was Guet und Boes ist!