Kapitel

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Dyr Laux 18 De Bibl auf Bairisch (BAI)

1. Dyr Iesen gschaint ien mit dönn Gleichniss, däß s föst bettn und nit auslaassn sollebnd:

2. "Eyn Ort glöbt aynmaal ayn Richter, der wo nix übrig hiet für n Herrgot und sir um d Leut glei gar nix gschert.

3. Daadl glöbt aau ayn Witib, wo allweil wider zo iem kaam und gabitt: 'Hilf myr diend, däß i gögn meinn Gögner auf mein Recht kimm!'

4. Lang taat yr glei gar nix dyrgleichen. Aft aber gsait yr syr: 'Zwaar ist mir dyr Herrgot wurst und d Leut glei zwaimaal,

5. aber dennert verhilf i derer Witib zo irn Recht, weil s mi +gar yso dyrbentzt. Wenn dö yso weitertuet, bringt s is förtig, däß s mi fotzt aau non.'"

6. Daa gfüegt dyr Herr dyrzue: "Ietz war der Richter aber sünst ayn gscherte Sau!

7. Ietz künntß enk vürstölln, däß dyr Herrgot diend nit saeumt, sundern yn seine Dyrkoornen, was durchhinaus Tag und Nacht zo iem fleehend, zo ienern Recht verhilfft!

8. Dös derfftß glaaubn: Helffen tuet yr ien, und zwaar sofort! - Aber gaat dyr Menschnsun bei seiner Kumft non aynn Glaaubn auf dyr Erdn finddn?"

9. Yn ainige, die wo syr ganz gwiß warnd, däß bei ien mit n Herrgot allss pässeb, und auf Anderne abhingschaund, kaam dyr Iesen mit dönn Gleichniss:

10. "Daa giengend zween eyn n Templ zo n Bettn aufhin; dyr Aine war ayn Mauch und dyr Ander ayn Zollner.

11. Dyr Mauch gstöllt si hin und gabett leins dyrhin: 'Herrgot, i dank dyr, däß i nit wie de Andern bin, d Raauber, Betrieger, Eebröcher older aau wie der Zollner daa.

12. Zwaimaal in dyr Woch fast i, und i gib yn n Templ mein zöntlts Einkemmen.'

13. Dyr Zollner aber blib ganz hint steen und gatraut si nit aynmaal eyn d Hoeh schaun, sundern er schlueg syr auf de Brust und gabett: 'Herrgot, bi mir Sünder gnaedig!'

14. Dös kan i enk sagn: Bei n Zollner gapässt allss mit n Herrgot, wie yr haimgieng, bei dönn Andern nity. Denn wer si selbn hoeht, der werd gnidert; wer si aber selber nidert, der werd ghoeht."

15. Aau klaine Kinder brangend s gan iem, däß yr ien d Höndd auflögt. Wie dös d Jünger saahend, haetnd s d Leut weiterzwidert.

16. Dyr Iesen aber rief de Kinder zueher und gsait non: "Laasstß is non kemmen, de Kinder; halttß is ja nit ab! Yn Menschn wie ien +ghoert ja s Reich Gottes.

17. Und dös Aine sag i enk: Wer s Reich Gottes nit annimmt wie ayn Kind, der kimmt daadl aau nit einhin."

18. Ayn Gwäpplter gfraagt önn Iesenn: "Gueter Maister, was mueß i n tuen, däß i auf s eebige Löbn kimm?"

19. Dyr Iesen gantwortt: "Zwö nennst mi n guet? Niemdd ist guet ausser dönn ainen Got.

20. De Geboter kennst y ee: Du sollst d Ee nit bröchen; du sollst niemdd umbringen; du sollst nit steln; du sollst nit falsch zeugn; eer deinn Vatern und dein Mueter!"

21. Er gerwidert: "Die Geboter allsand haan i von Juget auf einghaltn."

22. Wie dyr Iesen dös ghoert, gmaint yr: "Ains geet dyr non ab: Verkaauf allss, wasst haast, und tailt s Geld yn de Armen aus! Dann haast aynn ghöbn Schaz eyn n Himml obn; und naacherd kimm und folg myr naach!"

23. Daa war der Man ganz schoen dyrgheit, weil yr närrisch reich war.

24. Dyr Iesen gablickt n an und gsait: "Nän, wie schwaer ist s diend für Reiche, däß s eyn s Gotsreich kemmend!

25. Eender geet ayn Kemml durch ayn Naadloer als wie ayn Reicher eyn s Reich Gottes."

26. Daa gfraagnd seine Zueloser naachhin: "Ja, wer kan n dann non grött werdn?"

27. Eer gerwidert: "Was für Menschn unmüglich ist, bringt dyr Herrgot förtig."

28. Daa gsait dyr Peeters: "Waisst ee, mir habnd ünsern gantzn Bsiz hintlaassn und seind dyr naachgfolgt."

29. Dyr Iesen gantwortt ien: "Dös Ain schlag i enk dar: Ayn Ieds, wo zwögns n Reich Gottes Haus older Weib, Brüeder, Ölttern older Kinder verlaassn haat,

30. gaat dyrfür non in derer Welt vilfach beloont werdn; und in dyr kümftignen Welt kriegt yr s eebige Löbn."

31. Dyr Iesen gversammlt de Zwölfbotn und gakündigt ien an: "Mir geend ietz also auf Ruslham aufhin; und daa obn erfüllt si allss, was bei de Weissagn über n Menschnsun gschribn steet:

32. Er werd yn de Haidn ausglifert, werd verspott, gschraigt und angspirtzt

33. und aft gaislt und toetigt. Aber eyn n drittn Tag gaat yr dyrsteen."

34. Aber de Zwölfbotn verstuenddnd dös allss nit; für dös gaglangt s bei ien ainfach nity.

35. Wie dyr Iesen gan Iereich kaam, gsitzt ayn Blinder nöbn dyr Straass und gabetlt.

36. Er gyrhoert, däß aynn Hauffen Leut dyrherkaamend, und gfraagt ain: "Was +ist n daa?"

37. Daa gsagnd s iem: "Ja, dyr Iesen von Nazerett kimmt vorbei!"

38. Daa rief yr: "Iesen, Dafetnsun, dyrbarm di diend ob mir!"

39. Die Leut, wo yn n Iesenn vorausgiengend, wurdnd änddig und fuernd n an: "Ietz halt aynmaal dein Goschn!" Er aber schrir allweil non lauter: "Dafetnsun, hab decht Erbarmen mit mir!"

40. Dyr Iesen blib steen und gschafft ain an, däß s n zueherweisnd. Wie dyr Blinde daa war, gfraagt n dyr Iesen:

41. "Was soll i n tuen für di?" Er gantwortt: "Mein, Herr, seghn mechet i halt wider künnen!"

42. Daa gsait iem dyr Iesen: "Dös kriegn myr schoon! Dein Glaaubn haat dyr gholffen."

43. Und auf dyr Stöll kunnt yr wider seghn. Daa pris yr önn Herrgot und gfolgt yn n Iesenn naach. Und allsand, wo dös gseghnd hietnd, globnd önn Herrgot.