Kapitel

  1. 1
  2. 2
  3. 3
  4. 4
  5. 5
  6. 6
  7. 7
  8. 8
  9. 9
  10. 10
  11. 11
  12. 12
  13. 13
  14. 14
  15. 15
  16. 16
  17. 17
  18. 18
  19. 19
  20. 20
  21. 21
  22. 22
  23. 23
  24. 24

Altes Testament

Neues Testament

Dyr Laux 9 De Bibl auf Bairisch (BAI)

1. Dyr Iesen rief de Zwölfbotn zamm und gaab ien de Kraft und Vollmacht, alle Aixn ausztreibn und de Kranken z hailn.

2. Er gschickt s mit dönn Auftrag aus, s Reich Gottes z verkünddn und de Kranken gsund z machen.

3. Er bot ien non auf: "Nemtß nix mit auf n Wög, kainn Kneittl und kainn Ruggsak, kain Broot, kain Geld und kain zwaitts Hemet!

4. Bleibtß in dönn Haus, woß zuekeertß, hinst däßß wider weiterwandertß!

5. Wenn enk aber d Leut eyn Ort nit aufnemend, naacherd beutltß enk grad ab und geetß; dös ist Anklag gnueg!"

6. De Zwölfbotn trochend also aus und gwandernd von Dorf zo Dorf. Sö gverkünddnd d Froobotschaft und ghailnd überall de Kranken.

7. Dyr Vierfürst Heret ghoert dös allss, was daa yso lief, und gwaiß nit recht, was yr dyrvon haltn gsollt. Ain gmainend nömlich, dyr Johanns wär dyrstanddn,

8. Anderne, dyr Elies sei widererschinen, und wider Anderne, es wär iewign ayn Anderner von de altn Weissagn, was dyrstanddn wär.

9. Dyr Heret aber gsait syr: "Gee, önn Johannsn haan i decht selbn köpfen laassn! Wer +ist n naacherd der, von dönn wo myn de sölchern Sachenn verzölt?" Und er gwill n durchaus aynmaal tröffen.

10. De Postln kaamend zrugg und gabrichtnd yn n Iesenn allss, was s yso taan hietnd. Aft naam yr s mit und zog si mit ien öbbethin bei Bettseid umaynand zrugg, däß yr mit ien yllain ist.

11. Aber d Leut gakriegnd dös mit und gwandernd iem naachhin. Daa empfieng yr s halt freunddlich, gaprödigt zo ien von n Reich Gottes und ghailt alle, wo sein Hilf gabrauchend.

12. Wie dyr Tag draufer abhingieng, rietnd iem de Zwölfbotn: "Schick diend d Leut weiter, däß sö syr in de Derffer und Höf daa umydum ayn Hörberg suechend und öbbs z össn kriegnd; daa herausst sein myr ja +ganz abglögn."

13. Er gantwortt: "Göbtß ien halt +ös öbbs z össn!" Daa gaabnd s zo n Bedenken: "Ä, mir habnd y grad fümf Brooter und zween Fisch; mein, daa müesset myr zeerst non eyn Ort für die allsand öbbs z össn kaauffen +aau!"

14. Beierer fümftauset Mänder warnd beinand. Ietz wis yr seine Jünger an: "Sagtß ien, es sollnd si allweil stuckerer fuchzge zammsitzn!"

15. Dös taatnd de Kebn; und sö gschaund, däß si allsand hinsitznd.

16. Dyr Iesen aber naam de fümf Brooter und zween Fisch, gablickt gan n Himml auf, gsögnt s und braach s; und dann gaab yr s yn de Jünger, däß s is yn de Leut austailnd.

17. Und allsand aassnd und wurdnd aau sat. Wie s de übrignen Brootstückln zammgsammlnd, kaamend zwölf Kerb voll zamm.

18. Iewet gabett dyr Iesen eyn dyr Ainschicht drausst, und d Jünger warnd aau dyrbei. Daa gfraagt yr s: "Für wem haltnd mi n d Leut yso?"

19. Sö gantwortnd: "Ain für n Taaufferjohannsn, Anderne für n Eliesn, und wider Anderne mainend, ainer von de früehern Weissagn wär dyrstanddn."

20. Daa ghaegglt yr naachhin: "Für wem halttß mi n naacherd +ös?" Dyr Peeters gantwortt: "Für n Heiland umbb n Herrgot!"

21. Er bot ien aber ab, däß s dös weitersagnd.

22. Und dyrzue gfüegt yr: "Dyr Menschnsun mueß vil dyrleidn und von de Dietwärt, Oberpriester und Eewärt verworffen werdn. Umbrungen werd yr, aber eyn n drittn Tag gaat yr dyrsteen."

23. Zo dyr Allgmainet gsait yr: "Wer mein Keb sein will, mueß si selbn verlaugnen, töglichs Tags sein Kreuz über d Axl nemen und mir naachfolgn.

24. Denn wer sein Löbn dyrhaltn will, gaat s verliesn; wer s aber zwögns meiner verliest, der gaat s pfaltn.

25. Was nutzt s n ainn, wenn yr de gantze Welt dyrwinnt, dyrbei aber si selbn verliest und zgrundgeet?

26. Denn wer si ob mir und meine Worter schamt, ob dönn schamt si aau dyr Menschnsun, wenn yr in seiner Hoohet kimmt und in derer von n Vatern und de heilignen Engln.

27. Dös Aine derfftß myr glaaubn: Von dene, wo daa steend, gaand ain nit hinzieghn, hinst däß s dös Reich von n Herrgot gseghn habnd."

28. Stuckerer acht Täg naach dene Prödign naam dyr Iesen önn Peetersn, Johannsn und Jaaggenn auf d Seitt und stig mit ien eyn aynn Berg aufhin zo n Bettn.

29. Dyrweil yr eyn n Bettn war, gverklaert si sein Antlitz, und sein Gwand wurd brehweiß.

30. Und plitzlich grödnd zween Mannen mit iem. Dyr Mosen und Elies warnd s.

31. Sö erschinend in aynn himmlischn Glanz und spraachend über seinn Hinzug, der was si z Ruslham erfülln gaaheb.

32. Dyr Peeters und de andern Kebn warnd eingnapfetzt, wurdnd aber wach und saahend önn Iesenn in dönn Liechtglanz mit de zween Mänder, wo bei iem stuenddnd.

33. Wie die draufer geen gwollnd, gmaint dyr Peeters zo n Iesenn: "Maister, gel, guet, däß myr daa seind! I main, mir baund drei Hüttnen, aine für di, aine für n Mosenn und aine für n Eliesn." Er gwaiß aber gar nit, was yr gsait.

34. Dyrweil yr non grödt, kaam ayn Wolk und warf irn Schat auf ien. Daa grietnd s eyn dö Wolk einhin und gängstnd si recht.

35. Ayn Stimm rief von dyr Wolk ausher: "Dös ist mein dyrkoorner Sun; auf iem solltß lustern."

36. Non war dö Stimm nit verklungen, daa fanddnd s önn Iesenn yllain. D Jünger aber verschwignd dös und gverzölnd dyrselbn yn niemdd öbbs dyrvon.

37. Wie s eyn n naehstn Tag über n Berg abhinstignd, kaam ien ayn groosse Menig zgögn.

38. Von dene Leut schrir ainer ausher: "Maister, hilf diend bittschoen yn meinn Sun, meinn ainzignen Kind!

39. Zrecht ayn Zeit packt n ayn Geist; urbyring plerrt yr loos, werd hin und her zärrt und faimt grad yso. Der Geist liess n eyn n Liebern glei +gar niemer aus.

40. I haet schoon deine Jünger bitt, däß s n austreibn; die kunntnd s aber nity."

41. Daa rief dyr Iesen aus: "Ou, du unglaaubigs, äbigs Gschlächt! Wie lang mueß i n +non bei enk sein und enk dyrpacken? - Bring n her, deinn Sun!"

42. Wie dyr Bue zueherkaam, warf n dyr Aix eyn n Bodm hin und gazärrt n hin und her. Dyr Iesen aber bot yn dönn unrainen Geist auf, ghailt dönn Buebn und gaab n yn seinn Vatern zrugg.

43. Und allsand warnd ganz aus n Häusl ob dyr Macht und Groess von n Herrgot. Dyrweil sö si non gwundernd drüber, was dyr Iesen allss yso förtigbrang, gsait yr zo seine Jünger:

44. "Ietz mörktß aynmaal gnaun auf, was i enk sag: Dyr Menschnsun gaat eyn de Gwalt von Menschn übergöbn werdn."

45. D Jünger verstuenddnd dös aber nity; dös war ien z hooh. Sö haetnd si aber aau gschihen, önn Iesenn z fraagn, was yr dyrmit gmaint habeb.

46. Ünter de Jünger kaam ayn Ghei auf, wer von ien dyr Groesste sei.

47. Dyr Iesen sueb schoon, was ien yso z schaffen gmacht. Von Noetn naam yr ayn Kind, gstöllt s nöbn seiner hin

48. und gsait ien: "Wer dös Kind zwögns meiner aufnimmt, der nimmt mi auf; wer aber mi aufnimmt, der nimmt dönn auf, wo mi gschickt haat. Denn wer dyr Minste ist bei enk, der ist +wirklich grooß."

49. Iewet gmeldt dyr Johanns: "Maister, mir habnd gseghn, wie öbber in deinn Namen Aixn austrib. Mir haetnd s iem aber austribn, weil yr nit mit üns dir naachfolgt."

50. Dyr Iesen gantwortt iem: "Nän, laasstß n non! Denn wer nit +gögn enk ist, ist für enk."

51. Wie draufer de Zeit war, daa wo yr eyn n Himml aufgnummen werdn wurdd, gmacht si dyr Iesen fruetig auf seinn Gang auf Ruslham

52. und gschickt ain voraus. Die kaamend in ayn samreitischs Dorf und haetnd um ayn Hörberg für iem gschaut.

53. Dort naamend s n aber nit auf, weil yr auf Ruslham unterwögs war.

54. Wie dös de zween Jünger Jaaggen und Johanns saahend, gfraagnd s: "Herr, solln myr Feuer von n Himml abher rueffen und die vernichtn laassn?"

55. Daa gwenddt yr si um und gflemmt s gscheid.

56. Sö giengend aft ainfach mitaynand in ayn anders Dorf.

57. Wie s weitertrochend, grödt ayn Man önn Iesenn an: "I will dyr folgn, wost aau hingeest."

58. Dyr Iesen gantwortt iem: "D Füx habnd iene Löcher und d Vögl iene Nöster, aber dyr Menschnsun haat nit aynmaal öbbs, wo yr naunln kan."

59. Aynn Andern gfordert yr auf: "Folg myr naach!" Der gaab iem an: "Laaß mi diend zeerst haimgeen, däß i meinn Vatern lög!"

60. Dyr Iesen gsait iem: "Sollnd decht die de Tootn eingrabn, wo für üns toot seind! Du aber gee und kündd s Reich Gottes aus!"

61. Wider ayn Anderner gmaint: "I will dyr ja naachfolgn, Herr. Aber laaß mi zeerst non mi von meinn Heiwisch pfüettn!"

62. Dyr Iesen gerwidert iem: "Kainer, wo schoon s Ackern angfangt haat und nonmaal unschaut, taugt öbbs für s Reich Gottes."