Kapitel

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  3. 3
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Dyr Laux 2 De Bibl auf Bairisch (BAI)

1. Dyrselbn befalh dyr Kaiser Augst ayn Volkszölung für s gantze Reich.

2. Dös war de eerste überhaaupt, und daadl war dyr Kirein Landpflöger von Sürn.

3. Daa gieng ayn Ieder in sein Haimetstat, däß yr si eintragn laasst.

4. Aau dyr Joseff zog von Nazerett in Gälau auf Bettlham in Judau einhin, de Dafetnstat, weil er selbn aau ayn Dafeter war.

5. Er gwill si dort eintragn laassn; und d Maria, sein schwangerne Verlobte, gieng aau mit.

6. Wie s daadl ankaamend, war s bei dyr Maria so weit,

7. und si gakriegt aynn Buebn, önn Eerstlingssun. Si gwicklt n mit Windln und glögt n in ayn Krippn einhin, weil in dyr Hörberg kain Plaz niemer war für ien.

8. In derer Gögnet glagernd Hirtn eyn Ort hindan und hieltnd Nachtwach bei ienerner Herdd.

9. Auf aynmaal stuendd ayn Trechteinengl vor ien, und dyr Rued von n Trechtein gumstraalt s. Daa farchtnd sö si närrisch;

10. dyr Engl aber gschwiftt s: "Brauchtß enk nit ferchtn, denn i verkündd enk ayn groosse Freud, was für s gantze Volk bestimmt ist.

11. Heint ist enk in dyr Dafetnstat dyr Heiland geborn, dyr Krist, dyr Herr.

12. Und daa dran kenntß is: Ös gaatß ayn Kindl finddn, wo in Windln gwicklt ist und in ayner Krippn ligt."

13. Und plitzlich war bei n Engl ayn groosss himmlischs Hör dyrbei, dös wo önn Herrgot pris:

14. "Eer sei yn n Herrgot in dyr Hoeh und Frid de Menschn seiner Gnaad!"

15. Wie d Engln wider furt und eyn n Himml aufhin warnd, gmainend d Hirtn ganaynand: "Kemmtß, +geen myr auf Bettlham, däß myr dös seghnd, was üns dyr Trechtein verkünddt haat!"

16. Sö geilnd also umhin und fanddnd d Maria und önn Joseff und s Kindl, wie s in dyr Krippn laag.

17. Wie s is saahend, gverzölnd s dös, was ien über dös Kindl künddt wordn war.

18. Und allsand, wo dös ghoernd, gverstaunend grad non über d Worter von de Hirtn.

19. D Maria aber gmörkt syr allss gnaun, was gscheghn war, und sann weiter drüber naach.

20. D Hirtn gakeernd aft zrugg, grüemend önn Herrgot und prisnd n für dös, was s ghoert und gseghn hietnd; denn allss war gnaun yso, wie s ien künddt wordn war.

21. Acht Täg drauf, wie de Zeit für de Beschneidung war, gakriegt yr önn Nam Iesen, wie n dyr Engl gnennt hiet, non ee wenn yr in dyr Mueterschooss empfangen war.

22. Wie iener Rainungszeit naach n Mosenngsötz umhin war, brangend s ys Kindl auf Ruslham, däß s is yn n Trechtein weihend

23. naach seinn Gsötz, in dönn was s haisst: "Ayn ieder mannete Eerstling sollt yn n Trechtein gweiht sein."

24. Aau gwollnd s iener Opfer bringen, wie s yn n Trechtein sein Gsötz vorschreibt, ayn Par Gurtltaubn older zwo junge Taubn.

25. Z Ruslham glöbt dyrselbn ayn Man, wo Simeun hieß. Er war grecht und frumm und gwartt auf d Erloesung von Isryheel. Dyr Heilige Geist gruet auf iem

26. und hiet iem künddt, er sterbeb nit, ee däß yr yn n Trechtein seinn Heiland gseghn habeb.

27. Ietz wurd yr von n Geist eyn n Templ einhingfüert. Und wie d Ölttern önn Iesenn brangend, däß s erfüllnd, was naach n Gsötz dyr Brauch war,

28. naam dyr Simeun s Kindl auf n Arm und pris önn Herrgot mit de Worter:

29. "Ietz laasst, o Trechtein, deinn Knecht, wiest gsait haast, in Frid verscheidn.

30. Denn meine aignen Augn habnd s Heil gseghn,

31. so wiest ys vor de Dietn alle pfraitt haast,

32. ayn Liecht, wo yn de Haidn leuchtt und Rued für dein Volk Isryheel."

33. Sein Vater und sein Mueter gverstaunend über dös, was über n Iesenn gsait wurd.

34. Und dyr Simeun gsögnt s und gsait zo dyr Maria, yn n Iesenn seiner Mueter: "Er ist bestimmt dyrzue, däß vil in Isryheel durch iem z Fall kemmend und vil aau aufgrichtt werdnd. Er gaat ayn Zaichen sein, dös wo yn vil nit pässt.

35. Durch dös kimmt de Gsinnung von vil Leut vürher. Und dir selbn dringt aft ayn Schwert durch d Seel."

36. Daamaals glöbt aau ayn Weissaginn, wo Hanny hieß, ayn Tochter von n Fänyheel aus n Stamm Äscher. Si war schoon närrisch altgschaffen. Als jungs Mädl

37. war s sibn Jaar lang verheirett, und aft blib s ayn Witib und war inzwischn vierydachtzg Jaar alt. Si hielt si bständig in n Templ auf und gadient yn n Herrgot Tag und Nacht mit Fastn und Bettn.

38. Netty ietz kaam s zueher, pris önn Herrgot und spraach über dös Kind mit allsand, wo d Erloesung von Ruslham gverwartnd.

39. Wie seine Ölttern allss naach n Trechtein seinn Gsötz erfüllt hietnd, gakeernd s auf Gälau in iener Haimetstat Nazerett zrugg.

40. Und dös Büeberl wuechs, schob an und wurd recht gscheid und weis; und de Gnaad von n Herrgot gruet auf iem.

41. Yn n Iesenn seine Ölttern gakirchförtnd ayn ieds Jaar gan n Oosterföst auf Ruslham.

42. Wie yr zwölf Jaar alt war, gwandernd s aau wider aufhin.

43. Wie d Feirtyg umhin warnd, gmachend sö si wider auf d Haimrais. Dyr junge Iesen aber blib z Ruslham, aane däß s seine Ölttern gagspannend.

44. Sö gadenkend syr, er werdeb schoon eyn Ort bei de andern Wallfarer dyrbei sein, und graisnd ainn Tag lang; dann eerst gsuechend s n draufer bei de Verwandtn und Bekanntn.

45. Wie s n nit fanddnd, giengend s auf Ruslham zrugg und gsuechend n dortn.

46. Naach drei Täg fanddnd s n in n Templ; daadl gsitzt yr mittn ünter de Gleertn, glost ien zue und gstöllt ien Fraagn.

47. Allsand, wo n ghoernd, warnd verstaunt über sein Verständdniss und seine Antwortn.

48. Wie n seine Ölttern saahend, gmainend s: "O mein o mein, Bue!", und sein Mueter grödt n an: "Bue, wie haast n üns dös grad antuen künnen?! Dein Vater und i habnd di voller Angst gsuecht."

49. Daa gaab yr ien an: "Wieso; zwö habtß mi n gsuecht? Habtß n dös nit gwisst, däß i in dönn sein mueß, was yn meinn Vatern ghoert?"

50. Sö aber verstuenddnd nit, was yr dyrmit sagn gwill.

51. Aft gakeert yr mit ien auf Nazerett zrugg und war ien gfölgig. Sein Mueter +gmörkt syr allss, was gscheghn war.

52. Dyr Iesen aber dyrwuechs, und allweil weiser wurd yr, und er fandd Gfalln bei n Herrgot und de Menschn.