Kapitel

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  3. 3
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Dyr Laux 23 De Bibl auf Bairisch (BAI)

1. Draufhin stuendd de gantze Versammlung auf und brang önn Iesenn gan n Plättn.

2. Dortn brangend s iener Anklag gögn iem vür: "Also, mir habnd befunddn, däß der daa ünser Volk aufwiglt: Er haltt s Volk dyrvon ab, yn n Kaiser Steuern z zaln, und behaauptt, er wär dyr Heiland, dyr Künig."

3. Dyr Plätt gfraagt n: "Und; +bist naacherd dyr Künig von de Judn?" Er gantwortt: "Du sagst ys."

4. Daa gmaint dyr Plätt zo de Oberpriester und de gwonen Leut: "Also, i findd +nit, däß der daa öbbs verbrochen haat."

5. Sö aber liessnd nit aus: "Der hötzt diend in n gantzn Judnland s Volk auf mit seiner Leer, von Gälau drausst hinst daa einher!"

6. Wie dös dyr Plätt ghoert, gfraagt yr, ob der Man ayn Gälauer sei.

7. Und wie yr erfuer, däß dyr Iesen aus n Heretn seinn Gebiet kaam, ließ yr n yn n Heretn bringen, der was dyrselbn aau grad z Ruslham war.

8. Dyr Heret gafreut si recht, wie yr önn Iesenn saah. Schoon lang haet yr syr gwunschn ghaat, iem aynmaal z tröffen, weil yr so vil von iem ghoert hiet. Ietz haet yr halt auf ayn Wunder von iem gspitzt.

9. Dyr Heret gfraagt önn Iesenn waiß grad was, aber der gantwortt nixn.

10. D Oberpriester und Eewärt, wo dyrbei warnd, brangend schwaere Anklagn gögn iem vür.

11. Dyr Heret und seine Schörgn gazaignd iem aft, wie s n verachtnd. Er trib sein Gspot mit n Iesenn, ließ iem ayn Prunkgwand umherhöngen und gschickt n yso gan n Plättn zrugg.

12. Bei dönn Anlaaß wurdnd dyr Heret und dyr Plätt zo Freundd; dyrvor warnd s wie Hund und Katz gwösn.

13. Dyr Plätt rief aft d Oberpriester, de Andern von n Hoohraat und s Volk zamm

14. und spraach s an: "Ös habtß myr daa dönn Menschn brungen und behaauptt, er wigleb s Volk auf. I selbn haan n ja in enkerner Gögnwart verhoert und kainn von enkerne Pünt gögn iem bstötigt gfunddn.

15. Bei n Heretn war s dös Gleiche; sünst haet yr n nit zrugggschickt. Ös seghtß also, däß yr nix angstöllt haat, wo dyr Tood drauf ständd.

16. Drum gaislt i n grad gscheid her, und drafter laaß i n frei."

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18. Daa schrirnd s allsand mitaynand: "Wögg mit iem! Laaß üns önn Bräbbn frei!"

19. Dyr Bräbb gsitzt in n Gföngniss wögn aynn Aufruer in dyr Stat und wögn Mord.

20. Dyr Plätt aber grödt ien wider zue, weil yr halt önn +Iesenn freilaassn gwill.

21. Sö aber gaplerrnd grad: "Kreuzig n! Kreuzig n!"

22. Zo n drittn Maal gfraagt yr s: "Ja, was haat yr denn verbrochen? I +findd ainfach nix, auf was dyr Tood ständd. Also, naacherd laaß i n halt ausgaisln, und aft laaß i n frei."

23. Sö aber schrirnd allweil örger und ieschnd n drum, önn Iesenn z kreuzignen; und mit ienern Geplerr gsötznd sö si durch.

24. Dyr Plätt beschloß aft, däß iener Haischung erfüllt werd.

25. Er ließ dönn frei, der wo wögn Aufruer und Mord in n Gföngniss gsitzt, wie s is gfordert hietnd. Önn Iesenn aber glifert yr ien aus, wie s is verlangt hietnd.

26. Wie s önn Iesenn aushingfüernd, gschnappend sö syr aynn Kreiner, wo Simen hieß, wie yr grad von n Feld zueherkaam. Iem luednd s ys Kreuz auf, däß yr s yn n Iesenn naachhintragt.

27. Ayn groosse Menig von n Volk gfolgt iem naachhin, drünter aau Weiber, wo n gwainend und gaklagnd.

28. Dyr Iesen gwenddt si zo ien um und gsait ien: "Ös Ruslhamerinnen, waintß nit über mi; waintß über enk und enkerne Kinder!

29. Denn daa kimmt non ayn Zeit, daa wo s haisst: Saelig die, wo mäntz seind, wo nit geborn und gstillt habnd!

30. Dann gaat myn zo de Berg sagn: 'Falltß auf üns drauf!', und zo de Hugln: 'Döcktß üns zue!'

31. Denn wenn dös schoon mit n +grüenen Holz gschieght, was werd dann eerst mit n dürren?"

32. Mit n Iesenn mitaynand wurdnd aau zween Schaecher zuer Hinrichtung gfüert.

33. Wie s eyn d Schedlhoeh aufhinkaamend, gakreuzignend s önn Iesenn, und de zween Schaecher dyrmit, dönn ainn zesm und dönn andern winster.

34. Dyr Iesen aber gabett: "Vater, vergib ien, denn sö wissnd nit, was s tuend!" Aft gloossnd s seine Klaider unteraynand aus.

35. D Leut stuenddnd daadl und gschaund zue. Aau de Gwäppltn glachend n aus: "Yn Anderne haat yr gholffen; ietz sollt yr syr diend selber helffen, wenn yr dyr Heiland ist, dyr Dyrkoorne von n Herrgot."

36. Aau d Harstner gverspottnd n. Sö botnd iem aynn Össig an

37. und gmainend: "Wennst dyr Künig von de Judn bist, dann hilf dyr selbn!"

38. Ober iem war ayn Täferl anhingmacht, daa wo draufstuendd: "Dös ist dyr Künig von de Judn."

39. Ainer von de Schaecher, wo nöbn iem ghöngend, gverhueht n: "Bist n nit dyr Heiland? Dann hilf dyr selbn und üns +dyrmit!"

40. Dyr ander aber wis n zrecht: "Firchtst n nit aynmaal +du önn Herrgot, wo s di diend +grad yso dyrwischt haat?

41. Üns gschieght Recht; mir kriegnd ja de verdiente Straaff dyrfür, was myr angstöllt habnd. Der aber haat nix Unrechts taan!"

42. Und er gsait: "Iesen, denk an mi, wennst in dein Reich kimmst!"

43. Dyr Iesen gantwortt iem: "Dös derffst glaaubn: Heint non gaast mit mir in n Wang sein."

44. Es war umerer zwölfe, wie ayn Finsterniss über s gantze Land einherbraach. Dauern taat s hinst dreu.

45. D Sunn gverdunklt si, dyr Vürhang in n Templ riß in dyr Mitt ausaynand,

46. und dyr Iesen schrir auf: "Vater, dir eyn d Höndd lög i meinn Geist." Naach dene Worter ghaucht yr önn Geist aus.

47. Wie dyr Haauptman saah, was gscheghn war, pris yr önn Herrgot und spraach: "Der war wirklich unschuldig!"

48. Und allsand, wo grad zammglaauffen warnd, weil s was zo n Seghn gaab, und ietz dös saahend, was daa gscheghn war, giengend ganz dyrgheit haim.

49. Allsand aber von seinn Kraiß stuenddnd ayn Stückl weiter hinvon von n Kreuz, aau die Weiberleut, wo iem seit dyr Gälauer Zeit naachgfolgt warnd und dös mit anschaun gmüessnd.

50. Dyrselbn war bei n Hoohraat aau ainer, wo Joseff hieß und aus dönn jüdischn Dorf Ärmytau gstammt. Eer war ayn kreuzbräfer Man, wo aau auf s Reich

51. Gottes gwartt, und hiet bei de Sachenn von de Andern nit mittaan.

52. Er gieng zo n Plättn und gabitt n um yn n Iesenn seinn Leichnam.

53. Aft naam yr n von n Kreuz ab, ghüllt n in ayn härbers Tuech und glögt n in aynn Fölsngrab, daa wo non niemdd drinn bestatt wordn war.

54. Rüsttag war s, kurz ee wenn auf Nacht dyr Sams anbraach.

55. Die Weiberleut, wo mit n Iesenn aus Gälau kemmen warnd, giengend iem bei dyr Leich mit und saahend, wie yr glögt wurd.

56. Aft giengend s haim und grichtnd ayn Waaßöl und Salbnen her. Eyn n Sams aber hieltnd s d Rue naach n Gsötz ein.