Kapitel

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  2. 2
  3. 3
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  21. 21
  22. 22
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Altes Testament

Neues Testament

Matthäus 5 Albrecht NT und Psalmen (GANTP)

1. Als er die Volksmenge sah, ging er auf die Bergeshöhe. Dort setzte er sich nieder, und seine Jünger traten zu ihm.

2. Da tat er seinen Mund auf und lehrte sie also:

3. "Selig sind die Armen im Geist! Denn das Königreich der Himmel ist ihr Teil.

4. Selig sind die Trauernden! Denn sie sollen getröstet werden.

5. Selig sind die stillen Dulder! Denn ihr Erbteil soll die Erde sein.

6. Selig sind, die hungern und dürsten nach der Gerechtigkeit! Denn sie sollen gesättigt werden.

7. Selig sind die Barmherzigen! Denn ihnen soll Erbarmen widerfahren.

8. Selig sind, die reines Herzens sind! Denn sie sollen Gott schauen.

9. Selig sind die Friedenstifter! Denn sie sollen Söhne Gottes heißen.

10. Selig sind, die um Gerechtigkeit willen Verfolgung gelitten haben! Denn das Königreich der Himmel ist ihr Teil.

11. Selig seid ihr, wenn man euch schmähet und verfolgt und um meinetwillen lügnerisch allerlei Böses von euch redet.

12. Freuet euch darüber und jubelt, denn euer Lohn dafür ist groß im Himmel! Ebenso hat man ja die Propheten verfolgt, die vor euch lebten.

13. Ihr seid das Salz der Erde. Wird aber das Salz fade, womit soll man ihm die Salzkraft wiedergeben? Es hat dann weiter keinen Wert; man muß es wegwerfen und von den Leuten zertreten lassen.

14. Ihr seid das Licht der Welt. Eine Stadt, die auf einem Berge liegt, kann nicht verborgen bleiben.

15. Man zündet auch nicht eine Lampe an und setzt sie dann unter einen Scheffel; sondern man stellt sie auf den Leuchter; dann gibt sie allen Hausbewohnern Licht.

16. Ebenso soll euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure guten Werke sehen und euern Vater im Himmel preisen.

17. Denkt nicht, ich sei gekommen, um das Gesetz oder die Propheten aufzuheben! Ich bin nicht gekommen, um aufzuheben, sondern um zu erfüllen.

18. Wahrlich, ich sage euch: Eher können Himmel und Erde vergehn, als daß auch nur der kleinste Buchstabe oder ein einziger Strich vom Gesetz abhanden kommt, ohne daß alles erfüllt wird.

19. Wer darum eins von diesen Geboten, und sei es das geringste, aufhebt und so die Leute lehrt, der wird der Geringste heißen im Königreich der Himmel; wer es aber erfüllt und lehrt, der wird ein Großer heißen im Königreich der Himmel.

20. Denn ich versichere euch: Steht es bei euch mit der Gerechtigkeit nicht viel besser als bei den Schriftgelehrten und Pharisäern, so werdet ihr gewiß nicht eingehn ins Königreich der Himmel.

21. Ihr habt gehört, daß zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst nicht morden! Wer aber einen Mord begeht, der soll dem Ortsgericht verfallen sein.

22. Ich aber sage euch: Wer seinem Bruder zürnt, der soll dem Ortsgericht verfallen; wer aber zu seinem Bruder mit Verachtung redet, der soll dem Hohen Rat verfallen; und wer das Scheltwort Narr gebraucht, der soll der Glut des Feuers verfallen.

23. Wenn du also deine Opfergabe schon zum Altar gebracht hast, und es fällt dir dort ein, daß dein Bruder gegen dich einen Grund zur Klage hat,

24. so laß dort deine Opfergabe vor dem Altar stehn und geh zunächst hin und söhne dich mit deinem Bruder aus; dann erst komm und bring dein Opfer dar!

25. Zeig dich beizeiten deinem Gläubiger entgegenkommend, solange du noch mit ihm auf dem Wege bist! Sonst könnte dich der Gläubiger vor den Richter bringen und der Richter dich dem Büttel übergeben, und man könnte dich ins Schuldgefängnis werfen.

26. Wahrlich, ich sage dir: Du kommst dort nicht eher heraus, als bis du den letzten Pfennig bezahlt hast.

27. Ihr habt gehört, daß gesagt worden ist: Du sollst nicht ehebrechen!

28. Ich aber sage euch: Wer ein Weib begehrlich anblickt, der hat schon in seinem Herzen Ehebruch mit ihr getrieben.

29. Wenn dich nun dein rechtes Auge zur Sünde verführt, so reiß es aus und wirf es von dir! Denn es ist dir besser, eins von deinen Gliedern geht dir verloren, als daß dein ganzer Leib in die Hölle geworfen werde.

30. Und wenn dich deine rechte Hand zur Sünde verführt, haue sie ab und wirf sie von dir! Denn es ist dir besser, eins von deinen Gliedern geht dir verloren, als daß dein ganzer Leib in die Hölle fahre.

31. Ferner ist gesagt worden: Wer sein Weib entläßt, der soll ihr einen Scheidebrief geben.

32. Ich aber sage euch: Wer sein Weib entläßt — abgesehn von dem Falle, daß sie Unzucht getrieben —, der setzt sie der Gefahr aus, daß sie Ehebruch begeht; und wer eine (von ihrem Mann) entlassene Frau zum Weibe nimmt, der begeht damit einen Ehebruch.

33. Weiterhin habt ihr gehört, daß zu den Alten gesagt worden ist: Du sollst nicht falsch schwören, du sollst vielmehr dem Herrn deine Eide (und Gelübde) erfüllen.

34. Ich aber sage euch: Ihr sollt überhaupt nicht schwören: weder bei dem Himmel, denn er ist Gottes Thron,

35. noch bei der Erde, denn sie ist seiner Füße Schemel, noch bei Jerusalem, denn sie ist des großen Königs Stadt.

36. Du sollst auch nicht bei deinem Haupte schwören; denn du bist nicht imstande, ein einziges Haar weiß oder schwarz zu machen.

37. In eurer Rede sei vielmehr das Ja ein Ja, das Nein ein Nein; was dem hinzugefügt wird, stammt von dem Bösen.

38. Ihr habt gehört, daß gesagt worden ist: Auge um Auge und Zahn um Zahn!

39. Ich aber sage euch: Setzt einem bösen Menschen keinen Widerstand entgegen! Im Gegenteil: Wer dich auf die rechte Wange schlägt, dem halte auch die andre hin!

40. Und wer dir durch eine Klage vor Gericht dein Unterkleid entreißen will, dem gib freiwillig auch dein Oberkleid.

41. Und wer dein Geleit für eine Meile haben will, mit dem gehe zwei!

42. Wer dich um etwas bittet, dem gib; und wer etwas von dir borgen will, von dem wende dich nicht ab!

43. Ihr habt gehört, daß gesagt worden ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen!

44. Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde und betet für eure Verfolger!

45. Dann zeigt ihr euch als Söhne eures Vaters im Himmel. Denn er läßt seine Sonne aufgehn über Böse und Gute und läßt regnen über Gerechte und Ungerechte.

46. Denn wenn ihr nur die liebt, die euch lieben, was für eine Belohnung habt ihr da zu erwarten? Tun das nicht auch die Zöllner?

47. Und wenn ihr nur mit euern Volksgenossen verkehrt, was tut ihr da Besonderes? Tun das nicht auch die Heiden?

48. Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist.#In 5,21-48 schildert Jesus die Gerechtigkeit, die für den Eingang in das Königreich der Himmel nötig ist, im Gegensatz zu der Gesetzesauslegung der Schriftgelehrten, indem er seine Jünger in den eigentlichen Sinn des göttlichen Gesetzes einführt. Von 6,1 ab beschreibt er dann diese Gerechtigkeit in Gegensatz zu der Frömmigkeit der Pharisäer, in dem er von der Mildtätigkeit gegen die Armen (V2-4), vom Gebet (V5-15) und vom Fasten (V16-18) redet; denn gerade diese drei Stücke gehörten bei den Juden hauptsächlich zu der in 6,1 erwähnten Gerechtigkeit (vgl. Sir 3:30f,29:11-13; Tobias 12,8f.).