Kapitel

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  3. 3
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  7. 7
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  18. 18
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  20. 20
  21. 21
  22. 22
  23. 23
  24. 24
  25. 25
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Altes Testament

Neues Testament

Matthäus 23 Albrecht NT und Psalmen (GANTP)

1. Dann wandte sich Jesus an das Volk und an seine Jünger.

2. "Moses Lehrstuhl", so begann er, "haben jetzt die Schriftgelehrten und die Pharisäer besetzt.

3. Alles nun, was sie euch sagen, das tut und haltet! Nach ihren Werken aber sollt ihr euch nicht richten. Denn sie lehren anders, als sie tun.

4. Sie binden Bündel schwerer Lasten zusammen und legen sie den Leuten auf die Schulter; sie selbst aber haben keine Lust, diese Lasten auch nur mit einer Fingerspitze zu berühren.

5. Bei all ihrem Tun wollen sie die öffentliche Aufmerksamkeit erregen: Sie tragen breite Gebetsriemen und lange Mantelquasten.

6. Beim Mahl sitzen sie gern obenan, und in der gottesdienstlichen Versammlung wollen sie die Ehrenplätze haben;

7. auf den Straßen soll man sie voll Ehrfurcht grüßen, und sie lassen sich den Namen 'Meister' geben.

8. Ihr aber sollt euch nicht so nennen lassen; denn Einer ist euer Meister, und ihr seid alle Brüder.

9. Ihr sollt auch niemand auf Erden euern 'Vater' nennen; denn Einer ist euer Vater: der Vater im Himmel.

10. Auch sollt ihr euch nicht 'Lehrer' nennen lassen; denn Einer ist euer Lehrer: der Messias.

11. Der Größte unter euch soll allen anderen dienen.

12. Wer sich selbst erhöht, der soll erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, der soll erhöht werden.

13. Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr schließt die Tür des Himmelreiches vor den Leuten zu. Ihr selbst geht nicht hinein und laßt auch die nicht ein, die es gern wollen.

15. Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr zieht über Land und Meer, um einen einzigen Jünger zu gewinnen. Und ist euch das gelungen, so macht ihr ihn zu einem Kind der Hölle, das zweimal ärger ist als ihr!

16. Weh euch, ihr blinden Führer! Ihr sagt: Wer bei dem Tempel schwört, des Eid gilt nichts. Wer aber bei dem Gold des Tempels schwört, der ist gebunden.

17. Ihr Toren und ihr Blinden! Was steht denn höher: das Gold oder der Tempel, der doch dem Gold erst die Weihe gibt?

18. Wer bei dem Altar schwört — so sagt ihr ferner —, des Eid gilt nichts. Wer aber bei der Opfergabe auf dem Altar schwört, der ist gebunden.

19. Ihr Blinden! Was steht denn höher: die Opfergabe oder der Altar, der doch der Opfergabe erst die Weihe gibt?

20. Wer also bei dem Altar schwört, der schwört bei ihm und allem, was darauf ist.

21. Und wer beim Tempel schwört, der schwört bei ihm und dem, der darinnen wohnt.

22. Und wer beim Himmel schwört, der schwört bei Gottes Thron und dem, der darauf sitzt.

23. Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Von Minze, Dill und Kümmel gebt ihr Zehnten, was aber im Gesetz viel höher steht: Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Treue — das laßt ihr außer acht. Dies solltet ihr vor allem üben, doch jenes auch nicht unterlassen.

24. Ihr blinden Führer, die Mücke schafft ihr weg, und das Kamel verschluckt ihr!

25. Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Die Becher und die Schüsseln haltet ihr von außen rein, inwendig aber sind sie voller Raub und Gier!

26. Du blinder Pharisäer, erst reinige den Becher drinnen, dann ist sein Äußeres schon von selber rein!

27. Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr gleicht getünchten Gräbern

28. So seht auch ihr von außen gerecht und ehrbar aus, inwendig aber seid ihr voller Heuchelei und Frevel.

29. Weh euch, ihr Schriftgelehrten und Pharisäer, ihr Heuchler! Ihr pflegt die Gräber der Propheten und schmückt die Grabdenkmäler der Gerechten,

30. und dabei rühmt ihr euch: 'Wenn wir unserer Väter Zeit gelebt, wir hätten nicht mit ihnen der Propheten Blut vergossen.'

31. Damit bezeugt ihr aber selbst, daß ihr die Söhne der Prophetenmörder seid!

32. So macht denn ihr das Maß der Sünden eurer Väter voll!

33. Ihr Schlangen und ihr Natternbrut, wie wollt ihr nur der Hölle Strafgericht entrinnen?

34. Darum seht: ich sende euch Propheten, Weise, Schriftgelehrte. Die einen werdet ihr in euern Versammlungshäusern geißeln und sie verfolgen von einer Stadt zur anderen.

35. So wird sich an euch rächen all das unschuldige Blut, das da vergossen ist auf Erden: Vom Blut des gerechten Abel an bis auf Sacharjas Blut, des Sohnes Berechjas, den ihr gemordet zwischen Tempel und Altar.

36. Wahrlich, ich sage euch: Die Strafe für das alles wird kommen über dies Geschlecht!

37. Jerusalem, Jerusalem, du tötest die Propheten und steinigst Gottes Boten! Wie oft habe ich deine Kinder um mich sammeln wollen, wie eine Henne ihre Küchlein unter ihre Flügel sammelt! Doch ihr habt nicht gewollt!

38. Darum soll euch euer Haus verödet liegen!

39. Denn ich sage euch: Ihr sollt mich ferner nicht mehr sehen, bis ihr einst ruft: 'Gesegnet sei, der da kommt im Namen des Herrn!'"#Mt 21:9, Ps 118:26. Jesus wird jetzt vor den Augen seines unbußfertigen Volkes verschwinden. Das ist geschehen durch seinen Tod und sein Begräbnis. Israel soll ihn erst nach langer Zeit wiedersehen, und zwar dann, wenn es sich dereinst bei seiner Wiederkunft zu ihm bekehrt. Dann wird er noch ganz anders als bei seinem Einzug Mt 21:1-9 von dem ganzen Volk als Messias anerkannt und begrüßt werden. Die Weissagung von der Zerstörung Jerusalems in V38 bildet den Übergang zu den Weissagungen in Kap. 24.