Kapitel

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  3. 3
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  7. 7
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D Richter 11 De Bibl auf Bairisch (BAI)

1. Dyr Gileter Jiftach war ayn wackerner Höld, aber ayn Huernkind. Sein Vater war dyr Gilet.

2. Aau von seinn Weib selbn hiet dyr Gilet Sün. Wie ietz yn n Eeweib seine Sün draufer grooß wordn warnd, gjagnd s önn Jiftach furt und liessnd n wissn: "Dir derf aynmaal +gar nix ghoern von ünsern Päpp, weilst von ayner Andern bist!"

3. Daa lief dyr Jiftach vor seine Brüeder dyrvon und ließ si in n Land Tob nider. All müglichnen Stertzer gsammlnd si um iem und giengend mit iem auf d Straiff.

4. Ayn Äucht drauf fiengend d Ämmannen mit de Isryheeler aynn Krieg an.

5. Daa haetnd naacherd auf aynmaal de Gileter Dietwärt önn Jiftach aus n Land Tob zrugggholt.

6. Sö gversuechend s yso: "Kimm, Jiftach, du muesst üns anfüern; naacherd werdn myr yn de Ämmannen Herr!"

7. Dyr Jiftach gaab yn de Gileter Dietwärt an: "So, ietz wär i enk auf aynmaal guet gnueg, woß mi zeerst von meinn Vaterhaus aushingschmissn habtß?! Ietz kaemtß dyrher, weilß enk niemer z helffen wisstß!"

8. "Aber gee", gantwortnd de Gileter Dietwärt yn n Jiftach, "grad dösswögn habn myr ja ietz auf di +denkt! Gee halt mit und kömpf gögn d Ämmannen; du bist y naacherd ünser Oberhaaupt und dös von allsand Gileter!"

9. "Ja, dann;" gmaint dyr Jiftach, "also wenntß mi aft aau wirklich als Oberhaaupt hinlaasstß, wenntß mi zo n Kampf gögn d Ämmannen zruggholtß, und dyr Herr lifert s myr aus?"

10. De Gileter Dietwärt gantwortnd yn n Jiftach: "Dyr Trechtein sei ünser Zeug, däß myr s yso machend, wiest ys gsait haast."

11. Drauf gieng dyr Jiftach mit de giletischn Dietwärt mit, und d Leut gmachend n zo ienern Anfüerer. Dyr Jiftach ließ dönn Vertrag z Mispn vor n Trechtein feierlich bstötignen.

12. Dyrnaach gschickt dyr Jiftach Botn zo n ämmannischn Künig und ließ n fraagn: "Haat s zwischn üns öbbs göbn, däßst aufstöpfst und gögn mein Land aynn Krieg anfangst?"

13. Dyr Künig von de Ämmannen gantwortt yn n Jiftach seine Botn: "Isryheel haat myr mein Land zwischn yn n Ärnon und Jäbbach hinst eyn n Jordn wögggnummen, wie s aus Güptn aufherzog. Gib s ietz freiwillig wider zrugg!"

14. Drauf gschickt dyr Jiftach non aynmaal Botn zo n Ämmannenkünig

15. und ließ iem ausrichtn: "Dös sait enk dyr Jiftach: 'Däß Isryheel +aau yn de Mober und Ämmannen ayn Land wögggnummen haat!

16. Wie Isryheel aus Güptn aufherzog, gwandert s durch d Wüestn hinst eyn s Roormör und kaam auf Kädisch.

17. Daa gschickt Isryheel Botn zo n Roetemer Künig und gabitt drum, däß s durch sein Land durchhintröchen derf. Aber dyr Künig von dyr Roetem gieng überhaaupt nit drauf ein. Aau bei n Mober Künig gapröblnd s is, und daa war s dös Gleiche. Dösswögn blibnd d Isryheeler z Kädisch.

18. Sö zognd dann durch d Wüestn um d Roetem und Mob umydum und schluegnd ooster Mob, enter n Ärnon, iener Lager auf. Also kaamend s auf Mob gar nit einhin, weil dyr Ärnon de Grentz von Mob ist.

19. Dann gschickt Isryheel Botn zo n Sihon, yn n ämaurischn Künig z Heschbon, und gsait +iem, däß s durch sein Gebiet in iener Land zieghn wollebnd.

20. Dös gaglaaubt dyr Sihon aber nity, däß Isryheel grad durch sein Gebiet +durchhintröchen wolleb. Er bot drum sein Hör auf, glögert z Jähäz und fieng önn Kampf gögn Isryheel an.

21. Dyr Trechtein aber, dyr Got von Isryheel, gaab önn Sihon zamt seiner gantzn Harst eyn de Gwalt von Isryheel. Isryheel schlueg s und gerobert dös gantze Land, wo Ämaurer drinn gwonend.

22. Yso gaignt ys syr s gantze Ämmannenland von n Ärnon hinst eyn n Jäbbach an, von dyr Wüestn hinst eyn n Jordn.

23. Dyr Trechtein, dyr Got von Isryheel, haat also d Ämaurer vor de Augn von seinn Volk Isryheel vertribn. Und du mechetst ys ietz aus seinn Aigntuem aushinschmeissn?!

24. Yso ist s diend, older?: Wem dyr Kemosch, dein Got, vertreibt, yn dönn seinn Bsiz nimmst; und wem dyrwöll dyr Trechtein, ünser Got, vor ünserne Augn vertreibt, yn dönn seinn Bsiz nemend +mir!

25. Mainst n wirklich, däßst bösser wärst wie dyr Moberkünig Bäläck Zipporsun? Haat denn +er mit Isryheel aynn Streit older Krieg angfangen?

26. Isryheel sitzt sein dreuhundert Jaar z Heschbon und Äror und umydum und in allsand Stötn enter n und herenter n Ärnon. Zwö habtß n enk die Stötn de gantze Zeit nit zrugggholt?

27. Und was +mi angeet, haan i dyr schoon glei +gar nix taan, aber du bist irr dran, wennst mainst, du derffetst gögn mi aynn Krieg anfangen. Dyr Trechtein sei ünser Richter; laass myr halt +iem über dönn Streit zwischn de Isryheeler und Ämmannen entscheidn!'"

28. Aber dyr Künig von de Ämmannen glost nit auf dö Botschaft, wo iem dyr Jiftach gschickt hiet.

29. Daa kaam dyr Heilige Geist über n Jiftach, und er zog durch Gilet und Mantz auf Giletisch-Mispn und von dort loos gögn d Ämmannen.

30. Dyr Jiftach gverlobt si bei n Trechtein yso: "Wennst myr wirklich d Ämmannen eyn de Gwalt gibst

31. und wenn i wolauf von de Ämmannen zruggkeer, naacherd sollt dös, was dyrwöll myr als Eersts aus meiner Haustür zgögnkimmt, yn n Herrn ghoern; und i will s iem als Brandopfer darbringen."

32. Drauf zog dyr Jiftach gögn d Ämmannen aushin, und dyr Trechtein gaab s iem eyn de Gwalt.

33. Er glögt s in n gantzn Gebiet zwischn Äror und Minnitt hinst auf Abl-Kerymim vollkemmen nider und naam zwainzg Stötn ein. Yso wurdnd d Ämmannen vor de Isryheeler ienerne Augn diemüetigt.

34. Wie dyr Jiftach ietz auf Mispn eyn sein Haus zrugggakeert, kaam iem grad sein Tochter zgögn und gatantzt auf de Pauckn in n Rai'n. Si war sein ainzigs Kind; er hiet sünst kainn Sun und kain Tochter.

35. Wie yr s gyrblickt, zriß yr syr s Gwand und schrir: "O mein o mein; mein Dirndl! Ietz ist s +ganz aus; ietz waiß i +niemer weiter! I haan yn n Herrn öbbs herghaissn und kan ietz niemer zrugg."

36. Si gaab iem an: "Päppy, wennst yn n Herrn öbbs versprochen haast, naacherd +mach s non mit mir yso, wenn dyr schoon dyr Herr deinn Feind, d Ämmannen, zo n Raach eyn d Hand göbn haat."

37. Und weiter gsait s zo irn Vatern: "Laaß myr bittschoen grad non dös Ain: Känntst myr nit non zwai Maanet göbn, dyrmit i eyn s Gebirg einhingee und dort mit meine Freundinnen mein jungs Bluet wain?"

38. Er gaab irer an: "Gee non zue!" und ließ irer non zwai Maanet. Si gieng mit ire Freundinnen eyn s Gebirg einhin und gwaint dort um ir jungs Löbn.

39. Wie die zwai Maanet umhin warnd, gieng s wider zo n Päpp haim; und er taat mit irer, wie yr si verlobt hiet. Ayn raine Junggfrau war s non. Yso kaam z Isryheel der Brauch auf,

40. däß Jaar um Jaar de Dirndln von Isryheel eyn s Gebirg einhingeend und de Tochter von n Gileter Jiftach klagnd, vier Täg lang ayn ieds Jaar.