Kapitel

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  10. 10
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Altes Testament

Neues Testament

Hebräer 9 Albrecht NT und Psalmen (GANTP)

1. Auch die alte Gottesstiftung hatte einen durch genaue Vorschriften geordneten Gottesdienst und ein bestimmtes, allerdings nur irdisches Heiligtum.

2. Ein Zelt ward hergerichtet. In seinem Vorderraum standen der Leuchter und der Tisch mit den Schaubroten; dieser Teil hieß das Heilige.

3. Hinter dem zweiten Vorhang war ein anderer Raum: das sogenannte Allerheiligste.

4. Hier befanden sich ein goldenes Rauchfaß und die ganz mit Gold überzogene Bundeslade, worin ein goldener Krug mit Manna sowie der Stab Aarons, der Knospen getrieben hatte, und die Gesetzestafeln lagen.

5. Oben auf der Bundeslade waren die Cherubim der Herrlichkeit, die den Gnadenstuhl (mit ihren Flügeln) überschatteten. Doch ist hier nicht der Ort, darüber jetzt im einzelnen zu reden.

6. So war dies alles eingerichtet. In den Vorderraum treten die Priester, die den Gottesdienst auszuführen haben, tagtäglich ein.

7. Den zweiten Raum betritt allein der Hohepriester, und zwar nur einmal jährlich, jedoch nicht ohne Blut, das er für sich selbst und des Volkes Vergehen darbringt.

8. Damit wies der Heilige Geist beständig darauf hin, daß der Zutritt zum Allerheiligsten so lange verschlossen sei, als der Vorderraum der Stiftshütte noch benutzt würde.

9. Dieser Vorderraum ist ein Sinnbild bis auf die gegenwärtige Zeit. Nach der in ihm gültigen Ordnung werden Gaben und Opfer dargebracht, die freilich dem, der Gott damit dient, nicht den wirklichen Gewissensfrieden geben können.

10. Ebenso wie die Bestimmungen über Speisen und Getränke und die verschiedenen Waschungen gehören sie zu den Vorschriften, die nur die Verhältnisse des äußeren Lebens regeln und die bis zu der Zeit gelten, wo eine bessere Ordnung eingeführt wird.

11. Als Christus erschien, um als Hoherpriester die von ihm erworbenen Güter auszuteilen, da hat er ein höheres und vollkommeneres Zelt durchschritten, das nicht von Menschenhänden errichtet ist und überhaupt nicht dieser irdischen Schöpfung angehört.

12. Auch nicht das Blut von Böcken und Kälbern, sondern sein eigen Blut hat ihm ein für allemal den Eingang in das Allerheiligste erschlossen, nachdem er uns eine ewiggültige Erlösung erworben hat.

13. Denn wenn schon das Blut von Böcken und Stieren und die Asche einer Kuh, woraus das Sprengwasser für Verunreinigte bereitet wird, eine Weihe gibt, die leibliche Reinheit wirkt:

14. wieviel mehr wird da das Blut Christi, der, erfüllt und gestärkt von dem ewigen Geist, sich Gott als makelloses Opfer dargebracht hat, unser Gewissen von den toten Werken reinigen, so daß wir fähig sind, dem lebendigen Gott zu dienen!

15. So hat er eine neue Gottesstiftung eingeführt. Auf Grund seines Todes, der zur Befreiung von den unter der früheren Stiftung begangenen Übertretungen erfolgt ist, sollen alle, die dazu berufen sind, das verheißene Erbe empfangen.

16. Denn wo es sich um eine letztwillige Stiftung (oder ein Vermächtnis) handelt, da muß notwendig der Tod des Stifters nachgewiesen werden.

17. Eine Stiftung wird erst dann rechtskräftig, wenn der Erblasser tot ist; bei seinen Lebzeiten hat sie keine Gültigkeit.

18. Daher ist auch die alte Gottesstiftung nicht ohne Blutvergießen eingeweiht.

19. Denn als Mose dem ganzen Volk alle Gebote des Gesetzes verkündigt hatte, da nahm er das Blut der Kälber und der Böcke nebst Wasser, scharlachroter Wolle und Ysop und besprengte das eben vorgelesene Buch sowie das ganze Volk

20. mit den Worten: "Dies ist das Blut der Stiftung, die Gott für euch verordnet hat."

21. Ebenso besprengte er die Stiftshütte und alle Geräte des Gottesdienstes mit dem Blut.

22. Ja nach der Vorschrift des Gesetzes wird fast alles mit Blut gereinigt, und ohne Blutvergießen ist keine Vergebung zu erlangen.

23. So mußten die Abbilder der himmlischen Dinge auf diese Weise gereinigt werden. Das Himmlische selbst aber erforderte höhere Opfer.

24. Denn Christus ist nicht eingegangen in ein von Menschenhänden hergestelltes Heiligtum, also nicht in ein bloßes Abbild des wahrhaftigen Allerheiligsten. Nein, er ist in den Himmel selbst eingetreten, um jetzt zu unserem Heil vor Gottes Angesicht zu erscheinen.

25. Er ist auch nicht in den Himmel eingegangen, um sich dann wiederholt (Gott) zu opfern, wie der Hohepriester alljährlich in das Allerheiligste eintritt mit fremdem Blut.

26. Sonst hätte er ja oftmals leiden müssen seit Grundlegung der Welt. Er ist vielmehr nur einmal, und zwar am Ende des jetzigen Weltlaufs, erschienen, um durch sein Opfer die Sünde hinwegzutun.

27. Wie den Menschen ein einmaliges Sterben bestimmt ist und nach dem Sterben ein Gericht,

28. so ist auch Christus nur einmal geopfert worden, um vieler Sünden zu tragen. Nun wird er zum zweiten Mal, ohne wieder die Sünde auf sich zu nehmen, denen erscheinen, die mit Sehnsucht auf ihn warten, um ihnen Errettung zu bringen.#Vgl. Rö 8:23, Php 3:20-21.