Kapitel

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Neues Testament

Hebräer 10 Albrecht NT und Psalmen (GANTP)

1. Das Gesetz zeigt die künftigen Güter nur in schattenhaftem Umriß: das eigentliche Bild der (himmlischen) Dinge hat es nicht. Darum kann es auch mit den Opfern, die Jahr für Jahr fortwährend in derselben Weise dargebracht werden, die Opfernden nie und nimmer zur Vollendung bringen.

2. - Hätte man sonst nicht mit den Opfern aufgehört, wenn jene, die sie darbringen, dadurch ein für allemal gereinigt würden und kein Schuldbewußtsein mehr hätten? —

3. Gerade durch die Opfer wird Jahr für Jahr immer wieder die Erinnerung an die Sünden wachgerufen.

4. Denn es ist unmöglich, daß das Blut von Stieren und Böcken Sünden tilge.

5. Deshalb spricht Christus auch bei seinem Eintritt in die Welt: Schlachtopfer und Speisopfer hast du nicht gefordert; doch einen Leib hast du mir zubereitet.

6. Brandopfer und Sündopfer gefallen dir nicht.

7. Da sprach ich: Sieh, ich bin gekommen — im Buch ist von mir geschrieben —, um deinen Willen, Gott, zu tun.

8. Während er in den Anfangsworten sagt: Schlachtopfer und Speisopfer, Brandopfer und Sündopfer hast du nicht gefordert, sie gefallen dir auch nicht — obgleich doch diese Opfer nach der Vorschrift des Gesetzes dargebracht werden müssen —,

9. spricht er weiter: Sieh, ich bin gekommen, um deinen Willen zu tun. — Damit hebt er die erste Ordnung auf, um die zweite Ordnung festzustellen —.

10. Durch diesen Gotteswillen sind wir geheiligt, da Jesus Christus ein für allemal seinen Leib zum Opfer hingegeben hat.

11. Ferner: Jeder Priester steht täglich da, vollzieht den Dienst und bringt immer wieder dieselben Opfer, die doch nie und nimmer die Sünden tilgen können.

12. Dieser aber hat nur ein einziges Opfer für die Sünden dargebracht und sich dann für immer zur Rechten Gottes gesetzt.

13. Seitdem wartet er darauf, daß seine Feinde zum Schemel seiner Füße gelegt werden.

14. Denn mit einem Opfer hat er alle, die sich dadurch heiligen lassen, für immer zur Vollkommenheit gebracht.

15. Das bezeugt uns auch der Heilige Geist. Denn nach den Worten:

16. Dies ist nun die Verordnung, die ich für sie aufrichten will nach jenen Tagen, spricht der Herr: Ich gebe mein Gesetz in ihre Herzen, und will es ihnen schreiben in den Sinn, heißt es weiter:

17. Und ihrer Sünden und Ungerechtigkeiten will ich nicht mehr gedenken.

18. Wo aber die Sünden wirklich vergeben sind, da ist kein Sündopfer weiter nötig.

19. So haben wir nun, Brüder, die Zuversicht, daß uns der Eingang ins Allerheiligste durch Jesu Blut geöffnet ist.

20. Er hat uns einen neuen, immer offenen Weg erschlossen, und der führt durch den Vorhang: durch sein Fleisch.

21. Wir haben einen Hohenpriester, der da waltet über Gottes Haus.

22. Darum laßt uns (Gott) nahen mit aufrichtigem Herzen in voller Glaubenszuversicht! Durch die Besprengung unserer Herzen sind wir des Schuldbewußtseins ledig. Am Leib gewaschen mit reinem Wasser;

23. laßt uns das Bekenntnis der Hoffnung unbeugsam festhalten! Denn er, der die Verheißung gegeben hat, ist treu.

24. Laßt uns sorgfältig aufeinander achten, um uns gegenseitig zur Liebe und zu guten Werken anzuspornen!

25. Kehren wir nicht unserer besonderen gottesdienstlichen Versammlung den Rücken, wie es bei manchen Gewohnheit ist! Laßt uns vielmehr einander ermahnen, und das um so mehr, als ihr den Tag schon herannahen seht!

26. Denn wenn wir vorsätzlich in der Sünde beharren, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, so gibt es für uns kein Sündopfer mehr,

27. sondern es bleibt uns nur eine furchtbare Erwartung des Gerichts und der Zorneifer eines Feuers, das die Widersacher verzehren wird.

28. Wer das Gesetz Moses übertreten hat, der muß auf die Aussage zweier oder dreier Zeugen hin ohne Erbarmen sterben.

29. Wieviel härter, meint ihr wohl, wird da der bestraft werden, der den Sohn Gottes mit Füßen tritt, das Blut der Gottesstiftung, durch das er geheiligt worden ist, für wertlos hält und den Geist der Gnade schmäht!

30. Wir kennen doch den, der gesagt hat: Mir kommt die Rache zu, ich will vergelten. Und anderswo heißt es: Der Herr wird sein Volk richten.

31. Furchtbar ist es, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen.

32. Denkt doch zurück an die vergangenen Tage, wo ihr bald nach eurer Erleuchtung so manchen schweren Leidenskampf bestanden habt!

33. Bald wurdet ihr selbst durch Schmach und Trübsal der Welt zum Schauspiel, bald halfet ihr denen, die so leiden mußten.

34. Denn den Gefangenen habt ihr Mitgefühl bewiesen und den Verlust eurer Güter mit Freuden aufgenommen in dem Bewußtsein, daß ihr ein höheres, unvergängliches Besitztum habt.

35. So laßt nun eure Hoffnungszuversicht nicht fahren! Eine hohe Belohnung ist ja mit ihr verbunden.

36. Denn standhafte Ausdauer ist euch not, damit ihr Gottes Willen tut und den verheißenen Preis erlangt.

37. Denn nur noch eine kleine, kleine Weile, dann wird erscheinen, der da kommen soll, und nicht verziehen.

38. Mein Gerechter aber wird durch den Glauben das Leben erlangen. Doch weicht er feig zurück, so hat meine Seele an ihm kein Wohlgefallen.

39. Unsere Art ist's aber nicht, feig zurückzuweichen und dadurch ins Verderben zu geraten. Wir halten's mit dem Glauben, um das Leben zu gewinnen.