Kapitel

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  3. 3
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  10. 10
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Neues Testament

2. Korinther 12 Albrecht NT und Psalmen (GANTP)

1. Ich muß mich rühmen — es taugt zwar nicht —, und so will ich nun auf die Gesichte und Offenbarungen eingehen, die mir der Herr geschenkt hat.

2. Ich kenne einen Jünger Christi, der vor vierzehn Jahren — ob im Leib oder außerhalb des Leibes, das weiß ich nicht, Gott weiß es — bis in den dritten Himmel entrückt wurde.

3. Und von demselben Menschen ist mir bekannt, daß er — ob im Leib oder ohne seinen Leib, das weiß ich nicht, Gott weiß es —

4. bis in das Paradies entrückt worden ist und (dort) geheimnisvolle Dinge vernommen hat, von denen man nicht reden darf.

5. Wenn ich aber an mich selbst denke, so will ich mich nur meiner Schwachheit rühmen.

6. Wollte ich mich jedoch rühmen, so wäre ich deshalb kein "Tor": denn ich würde ja die Wahrheit sagen. Ich verzichte aber darauf (mich zu rühmen), damit mich niemand überschätze, sondern jeder mich nur nach dem beurteile, was er an mir sieht und hört.

7. Damit ich jedoch wegen der außerordentlichen Offenbarungen nicht hochmütig werde, ist mir ein Stachel ins Fleisch gegeben worden: ein Satansengel, der mich mit Fäusten schlagen muß, damit ich nicht hochmütig werde.

8. Dreimal habe ich den Herrn angefleht, daß dieser Satansengel von mir weiche.

9. Doch der Herr hat mir geantwortet: "Es genügt dir meine Gnade; denn die Kraft zeigt sich am herrlichsten in der Schwachheit." So will ich mich denn am liebsten gerade meiner Schwachheiten rühmen, damit Christi Kraft bei mir einkehre.

10. Darum habe ich meine Freude an den Schwachheiten, Schmähungen, Nöten, Verfolgungen und Drangsalen, die ich um Christi willen leide. Denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark.

11. Ich habe mich (mit meinem Rühmen) wirklich töricht gezeigt. Ihr habt mich aber dazu gezwungen. Denn ich hätte von euch empfohlen werden sollen (und nicht meine Gegner). Ich bin ja in keiner Weise hinter den "unvergleichlich hohen Aposteln" zurückgeblieben, wenn ich auch "nichts bin".

12. Fürwahr, die Beweise für mein Apostelamt habe ich durch Zeichen, Wunder und Taten übernatürlicher Kraft in unermüdlicher Ausdauer unter euch erbracht.

13. Denn worin steht ihr hinter den anderen Gemeinden zurück? Doch nur darin, daß ich euch nicht zur Last gefallen bin. Verzeiht mir dieses Unrecht!

14. Jetzt will ich euch zum drittenmal besuchen, und auch da will ich euch nicht zur Last fallen. Denn ich suche nicht euer Hab und Gut, sondern euch selbst. Es sollen ja auch nicht die Kinder den Eltern Schätze sammeln, sondern umgekehrt, die Eltern den Kindern.

15. Ich aber will nicht nur mein Hab und Gut, sondern sogar mein Leben mit Freuden für eure Seelen opfern. Soll ich denn, je mehr ich euch liebe, nur desto weniger Gegenliebe von euch erfahren?

16. Doch gut: Ich bin euch nicht zur Last gefallen. Aber "ich bin durchtrieben und habe euch mit Kost um das Eure gebracht".

17. Habe ich euch denn durch einen meiner Mitarbeiter ausbeuten lassen?

18. Ich habe Titus veranlaßt, euch zu besuchen, und habe mit ihm den bekannten Bruder gesandt. Hat euch etwa Titus ausgebeutet? Haben wir nicht beide in demselben Geist gehandelt? Sind wir nicht in denselben Fußstapfen gewandelt?

19. Schon längst denkt ihr wohl, wir wollten uns vor euch verteidigen. Nein, wir reden vor Gottes Angesicht als solche, die mit Christus in Gemeinschaft stehen. Alle unsere Worte, Geliebte, sollen nur zu eurer Förderung dienen.

20. Ich fürchte nämlich, daß ich euch bei meiner Ankunft nicht so finde, wie ich möchte, und daß auch ihr mich nicht nach euerm Wunsch findet. Ich fürchte, Zank und Neid, Leidenschaft und Selbstsucht, Verleumdung und Ohrenbläserei, Aufgeblasenheit und Unordnung bei euch anzutreffen.

21. Ja mir ist bange, daß mich mein Gott, wenn ich nun komme, aufs neue bei euch demütige und ich über viele trauern müsse, die noch in ihren alten Sünden stecken und sich nicht bekehrt haben von ihrer Unreinigkeit, Hurerei und Ausschweifung, in die sie gefallen sind.