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1. Mose 31:17-38 Hoffnung für Alle (HFA)

17. Da setzte Jakob seine beiden Frauen und seine Kinder auf die Kamele

18. und zog Richtung Kanaan, in das Land seines Vaters Isaak. Er nahm mit, was er sich in Mesopotamien erarbeitet hatte: seinen ganzen Besitz und alle seine Viehherden.

19. Kurz bevor sie aufbrachen, nutzte Rahel die Gelegenheit und stahl die kleinen Götterfiguren ihres Vaters. Laban war nicht zu Hause, er war mit der Schafschur beschäftigt.

20. Ohne Laban zu benachrichtigen,

21. floh Jakob mit seinem ganzen Besitz. Er überquerte den Euphrat und zog in Richtung Gilead.

22. Erst nach drei Tagen erfuhr Laban von der Flucht;

23. sofort rief er alle Männer aus der Verwandtschaft zusammen und jagte Jakob hinterher. Sieben Tage dauerte die Verfolgungsjagd, dann stellte er Jakob im Gebirge Gilead.

24. In der Nacht davor aber hatte Laban einen Traum: Er sah, wie Gott zu ihm kam und ihn warnte: »Hüte dich davor, Jakob zu bedrohen!«

25. Laban holte Jakob ein, als dieser seine Zelte im Gebirge Gilead aufgeschlagen hatte. Laban und seine Verwandten schlugen dort ebenfalls ihre Zelte auf.

26. Dann stellte er Jakob zur Rede: »Warum hast du mich hinters Licht geführt und meine Töchter wie Kriegsgefangene fortgeschleppt?

27. Warum hast du dich heimlich davongeschlichen? Du hättest doch ruhig etwas sagen können, dann wären wir fröhlich auseinander gegangen. Mit Gesang und mit Musik hätten wir euch verabschiedet und wären noch ein Stück Weg mitgegangen.

28. Aber du hast mir nicht einmal erlaubt, meine Töchter und Enkel zum Abschied zu küssen. Das war dumm von dir!

29. Ich könnte es euch heimzahlen, aber der Gott eures Vaters hat letzte Nacht zu mir gesagt: ›Hüte dich davor, Jakob zu bedrohen!‹

30. Na schön, du bist losgezogen, weil das Heimweh dich nach Hause treibt. Aber warum hast du meine Götterfiguren gestohlen?«

31. »Ich habe dich heimlich verlassen, weil ich Angst hatte, du würdest deine Töchter nicht mit mir gehen lassen«, antwortete Jakob.

32. »Und was deine Götterfiguren betrifft: Bei wem du sie findest, der soll sterben! Durchsuch alles, und nimm, was dir gehört — die Männer hier sind Zeugen!« Jakob wusste nämlich nicht, dass Rahel die Götterfiguren gestohlen hatte.

33. Laban durchsuchte zuerst das Zelt Jakobs, danach Leas Zelt und das der beiden Mägde.

34-35. In der Zwischenzeit hatte Rahel die Götterfiguren unter ihren Kamelsattel gestopft und sich darauf gesetzt. Als ihr Vater in das Zelt kam, sagte sie zu ihm: »Sei mir nicht böse, Vater, es ist kein Mangel an Respekt, dass ich vor dir nicht aufstehe; ich habe gerade meine Tage.« Laban durchsuchte alles, fand aber nichts.

36. Da packte Jakob der Zorn, und er überhäufte Laban mit Vorwürfen: »Was habe ich dir getan, dass du mir nachhetzt wie einem Verbrecher?

37. Du hast meinen ganzen Besitz durchwühlt. Und? — Hast du irgendetwas gefunden, was dir gehört? Dann leg es hier in die Mitte, damit es alle Männer sehen und beurteilen können, wer von uns beiden im Recht ist!

38. Zwanzig Jahre bin ich bei dir gewesen, und in dieser Zeit habe ich so gut für deine Herden gesorgt, dass weder deine Schafe noch deine Ziegen Fehlgeburten hatten. Ich habe nie ein Tier aus deiner Herde gestohlen und für mich geschlachtet.

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