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Lukas 18:3-20 Textbibel 1899 (TEXT)

3. Es war aber eine Witwe in jener Stadt, die kam zu ihm und sagte: schaffe mir Recht vor meinem Widersacher.

4. Und er wollte lange Zeit nicht; danach aber sprach er bei sich selbst: wenn ich auch Gott nicht fürchte, noch nach einem Menschen etwas frage,

5. so will ich der Witwe doch Recht schaffen, weil sie mich belästigt, damit sie nicht zuletzt kommt und mich zerkratzt.

6. Der Herr aber sagte: hört ihr, was der ungerechte Richter spricht?

7. Gott aber wollte nicht seinen Auserwählten Recht schaffen, die Tag und Nacht zu ihm rufen, und sie nur hinhalten?

8. Ich sage euch, er wird ihnen Recht schaffen in Kürze. Aber wird auch der Sohn des Menschen wenn er kommt Glauben finden auf der Erde?

9. Er sprach aber auch zu etlichen, die auf sich selbst vertrauen, daß sie gerecht seien, und die anderen verachten, folgendes Gleichnis:

10. Zwei Menschen giengen hinauf in den Tempel zu beten, der eine ein Pharisäer und der andere ein Zöllner.

11. Der Pharisäer stand und betete also bei sich: ich danke dir, Gott, daß ich nicht bin wie die anderen Menschen, Räuber, Uebelthäter, Ehebrecher, oder auch wie dieser Zöllner.

12. Ich faste zweimal in der Woche, und verzehnte alles was ich erwerbe.

13. Der Zöllner aber stand von ferne und mochte auch nicht die Augen aufheben gen Himmel, sondern schlug an seine Brust und sprach: o Gott, sei mir Sünder gnädig.

14. Ich sage euch, dieser gieng gerechtfertigt hinab in sein Haus vor jenem. Denn wer sich selbst erhöht, soll erniedrigt werden; wer aber sich selbst erniedrigt, soll erhöht werden.

15. Sie brachten aber auch die Kinder zu ihm, daß er sie anrühre. Als es aber die Jünger sahen, schalten sie sie.

16. Jesus aber rief dieselben herbei und sprach: lasset die Kinder zu mir kommen, und wehret ihnen nicht; denn solcher ist das Reich Gottes.

17. Wahrlich, ich sage euch, wer das Reich Gottes nicht annimmt wie ein Kind, wird nimmermehr hineinkommen.

18. Und es befragte ihn ein Oberer also: guter Meister, was soll ich thun, um ewiges Leben zu ererben?

19. Jesus aber sagte zu ihm: was nennst du mich gut? Niemand ist gut außer dem einigen Gott.

20. Die Gebote kennst du: du sollst nicht ehebrechen, nicht töten, nicht stehlen, nicht falsch zeugen, deinen Vater und deine Mutter ehren.

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