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Psalm 22:2-18 Textbibel 1899 (TEXT)

2. "Mein Gott!" rufe ich tagsüber, doch du antwortest nicht, und bei Nacht, ohne daß ich Beruhigung fände.

3. Und du bist doch der Heilige, der über den Lobliedern Israels thront.

4. Auf dich vertrauten unsere Väter, vertrauten, und du errettetest sie.

5. Zu dir schrieen sie und wurden errettet, auf dich vertrauten sie und wurden nicht zu Schanden.

6. Ich aber bin ein Wurm und kein Mensch, ein Hohn der Leute und vom Volke verachtet!

7. Alle, die mich sehen, spotten über mich, verziehen die Lippe, schütteln den Kopf.

8. "Wälze deine Sache auf Jahwe! Er mag ihn erretten, mag ihn herausreißen; er hat ja Gefallen an ihm!"

9. Ja, du bist's, der mich hervorzog aus dem Mutterschoß, an meiner Mutter Brüsten mich sorglos liegen ließ!

10. Auf dich war ich geworfen von Mutterleibe an, vom Schoße meiner Mutter an bist du mein Gott.

11. Sei nicht fern von mir, denn Bedrängnis ist nahe, denn es giebt keinen Helfer.

12. Mich umgeben starke Farren, die Stiere Basans umzingeln mich.

13. Sie sperren ihren Rachen wider mich auf, wie ein reißender und brüllender Löwe.

14. Wie Wasser bin ich hingegossen, und alle meine Gebeine sind auseinandergegangen. Mein Herz ist wie zu Wachs geworden, zerflossen in meinem Innern.

15. Mein Gaumen ist ausgetrocknet gleich einer Scherbe, meine Zunge angeklebt an meinen Schlund, und in den Todesstaub wirst du mich legen.

16. Denn Hunde umgeben mich, eine Rotte von Bösewichtern umkreist mich, dem Löwen gleich meine Hände und Füße.

17. Ich kann alle meine Gebeine zählen; sie blicken her, schauen ihre Lust an mir.

18. Sie teilen meine Kleider unter sich und werfen das Los über mein Gewand.

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