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Hiob 9:14-27 Textbibel 1899 (TEXT)

14. geschweige, daß ich ihm erwidern dürfte, ihm gegenüber meine Worte wählen könnte,

15. der ich, auch wenn ich Recht habe, keine Antwort bekomme, zu meinem Widerpart um Gnade flehen muß.

16. Wenn ich ihn riefe und er gäbe mir Antwort, so würde ich's doch nicht glauben, daß er mich anhören werde.

17. Vielmehr, im Sturmwind würde er mich anschnauben und meine Wunden ohne Ursach' mehren,

18. würde mich nimmer aufatmen lassen, sondern mich sättigen mit bitterem Weh.

19. Gilt's Kraft des Starken, so ist er da, aber gilt's den Rechtsweg - "wer darf mich vorfordern?"

20. Wär' ich im Recht - mein Mund würde mich verdammen, wäre ich unschuldig - er würde mich zum Betrüger machen!

21. Unschuldig bin ich - was kümmert mich mein Leben! ich verachte mein Dasein!

22. Eins ist es, drum spreche ich's aus: er bringt den Frommen wie den Frevler um!

23. Wenn die Geißel jählings tötet, so lacht er über die Verzweiflung Unschuldiger.

24. Die Erde ist in der Frevler Hand gegeben, die Augen ihrer Richter hält er zu: wenn er nicht - wer denn sonst?

25. und meine Tage eilten schneller dahin, als ein Läufer, entflohen, ohne Glück geschaut zu haben,

26. fuhren dahin wie Binsenkähne, wie ein Adler, der auf Beute stößt.

27. Wenn ich denke: Ich will meinen Jammer vergessen, will meinen Unmut lassen und heiter blicken,

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