Kapitel

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  2. 2
  3. 3
  4. 4
  5. 5
  6. 6
  7. 7
  8. 8
  9. 9
  10. 10
  11. 11
  12. 12
  13. 13
  14. 14
  15. 15
  16. 16
  17. 17
  18. 18
  19. 19
  20. 20
  21. 21
  22. 22
  23. 23
  24. 24
  25. 25
  26. 26
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  29. 29
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  33. 33
  34. 34
  35. 35
  36. 36
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Hiob 7 Textbibel 1899 (TEXT)

1. Ein Kriegsdienst ist des Menschen Los auf Erden, den Tagen eines Löhners gleichen seine Lebenstage.

2. Gleich einem Sklaven, der nach Schatten lechzt, und wie ein Löhner, der seines Lohnes harrt,

3. so hab' ich Monde der Qual beschert erhalten, und Schmerzensnächte wurden mir zugezählt.

4. Wenn ich mich niederlege, spreche ich: "Wann werd' ich aufstehn?" Es dehnt sich der Abend, und übersatt werde ich des Umherwerfens bis zum Morgengrauen.

5. Mein Leib umkleidet sich mit Gewürm und erdiger Kruste, meine Haut vernarbt und wird wieder flüssig.

6. Meine Tage fliegen schneller als ein Weberschiff und schwinden hoffnungslos dahin.

7. Bedenke, daß mein Leben nur ein Hauch! Nie wieder schaut mein Auge Glück.

8. Das Auge, das mich sieht, wird mich nicht mehr schauen; deine Augen suchen mich, ich aber bin dahin.

9. Wie die Wolke schwindet und dahingeht, so kehrt nicht wieder, wer zur Unterwelt hinabstieg.

10. Nie kehrt er wieder in sein Haus zurück, noch kennt ihn ferner seine Stätte.

11. So will ich nun auch meinem Munde nicht wehren, will reden in meines Herzens Drangsal und klagen in meiner Seele Bekümmernis.

12. Bin ich ein Meer oder ein Ungeheuer, daß du eine Wache gegen mich aufstellen mußt?

13. Wenn ich denke: mein Lager soll mich trösten, mein Bette meinen Jammer tragen helfen,

14. so schreckst du mich durch Träume und mit Gesichten ängstigst du mich,

15. so daß ich Erwürgung lieber sähe, lieber den Tod, als dieses Gerippe!

16. Ich schwinde dahin, nicht ewig werde ich leben: laß ab von mir, denn ein Hauch sind meine Tage!

17. Was ist der Mensch, daß du so groß ihn achtest und daß du auf ihn richtest deinen Sinn?

18. daß du ihn heimsuchst jeden neuen Morgen und jeden Augenblick ihn prüfst?

19. Wann endlich wirst du deinen Blick ablenken, mir Ruhe lassen, bis ich meinen Speichel schlucke?

20. Habe ich gesündigt - was kann ich dir anthun, du Menschenhüter? Warum machst du mich zum Angriffspunkt für dich, daß ich mir selbst zur Last bin?

21. Und warum vergiebst du meine Sünde nicht und verzeihst meine Schuld? Denn schon lege ich mich in den Staub, und suchst du mich, so bin ich nicht mehr.