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Hiob 31:15-33 Textbibel 1899 (TEXT)

15. Hat nicht, der mich erschuf, im Mutterleib auch ihn geschaffen, und hat nicht Einer uns im Mutterschoß bereitet? -

16. Wenn ich Geringen einen Wunsch versagte und die Augen der Witwe verschmachten ließ,

17. wenn ich meinen Bissen allein verzehrte, und die Waise nicht ihr Teil davon genoß -

18. nein, seit meiner Jugend wuchs sie mir auf wie einem Vater, von Mutterleib an leitete ich sie -

19. wenn ich einen Verkommenden sah ohne Gewand und ohne Decke einen Armen,

20. wenn seine Hüften mich nicht gesegnet haben, und er sich nicht erwärmte von meiner Lämmer Schur. -

21. Wenn ich gegen eine Waise meine Faust geschwungen, weil ich im Thore Beistand für mich sah,

22. so möge meine Achsel aus ihrer Schulter fallen, und mein Arm mir aus seiner Röhre gebrochen werden.

23. Denn furchtbar war mir das von Gott verhängte Verderben, und ohnmächtig bin ich vor seiner Majestät.

24. Wenn ich Gold zu meinem Hort gemacht und Feingold meinen Trost genannt habe,

25. wenn ich mich freute, daß mein Schatz so groß, und daß meine Hand so viel erworben -

26. Wenn ich das Sonnenlicht betrachtete, wie es strahlte, und den Mond, wie er so prächtig dahinwallte,

27. und mein Herz sich insgeheim bethören ließ, und meine Hand sich zum Kuß an meinen Mund legte -

28. auch das wäre ein Vergehen, vom Richter zu strafen, weil ich Gotte droben geheuchelt hätte -

29. Wenn ich mich freute über das Unglück meines Feindes und frohlockte, wenn ihn Unheil traf, -

30. aber nie habe ich meinem Munde gestattet, zu sündigen, indem ich ihm fluchend den Tod anwünschte -

31. Wenn meine Hausgenossen nicht sagen mußten: "Wann wäre jemand von seinem Fleische nicht satt geworden!"

32. Der Fremdling durfte nicht im Freien übernachten, meine Thüren öffnete ich dem Wanderer -

33. Wenn ich, wie Menschen thun, meine Sünden verheimlichte, indem ich meine Schuld in meinem Busen verbarg,

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