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2. Samuel 14:1-13 Textbibel 1899 (TEXT)

1. Als nun Joab, der Sohn der Zeruja, bemerkte, daß des Königs Herz an Absalom hing,

2. schickte Joab nach Thekoa, ließ von dort eine kluge Frau holen und sprach zu ihr: Stelle dich doch trauernd und ziehe Trauerkleider an, salbe dich nicht mit Öl und geberde dich wie eine, die nun schon lange Zeit um einen Verstorbenen trauert.

3. Dann begieb dich hinein zum König und rede ihn folgendermaßen an: - Joab gab ihr sodann die Worte in den Mund.

4. Das Weib aus Thekoa begab sich hinein zum Könige, warf sich huldigend mit dem Angesichte zur Erde nieder und rief: Hilf doch, o König, hilf doch!

5. Der König fragte sie: Was ist dir? Sie erwiderte: Ach ja! ich bin eine Witfrau und mein Mann ist gestorben.

6. Es besaß aber deine Magd zwei Söhne; die bekamen miteinander Streit auf dem Felde, ohne daß jemand da war, der zwischen ihnen schlichtete: so schlug denn der eine auf seinen Bruder los und tötete ihn.

7. Auf einmal erhob sich das ganze Geschlecht gegen deine Magd und rief: Gieb den Brudermörder heraus, daß wir ihn umbringen für das Leben seines Bruders, den er erschlagen hat, und den Erben auch ausrotten! So wollen sie die Kohle, die mir noch übrig geblieben ist, auslöschen, um meinem Manne keinen Namen noch Nachkommen auf dem Erdboden zu lassen.

8. Der König erwiderte dem Weibe: Geh nach Hause, ich werde deinethalben verfügen.

9. Da entgegnete das Weib aus Thekoa dem Könige: Auf mir, mein königlicher Herr, liege die Schuld und auf meiner Familie; der König aber und sein Thron sei rein!

10. Der König erwiderte: Den, der das Ansinnen an dich gestellt hat, führe mir vor - er soll dich ferner nicht mehr antasten!

11. Sie warf ein: Möchte der König doch an Jahwe, seinen Gott, denken, daß der Bluträcher nicht noch mehr Verderben anrichte, und man meinen Sohn nicht hinwegtilge! Er sprach: So wahr Jahwe lebt: nicht ein Haar deines Sohnes soll zu Boden fallen!

12. Nun sagte das Weib: Dürfte doch deine Magd an meinen königlichen Herrn ein Wort richten! Er antwortete: Sprich!

13. Das Weib sagte: Warum hast du solches gegen das Volk Gottes im Sinn - und indem der König diese Entscheidung fällte, sprach er sich selbst das Urteil -, daß der König seinen Verstoßenen nicht zurückruft?

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