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1. Samuel 20:12-31 Textbibel 1899 (TEXT)

12. Jonathan aber redete David an: Jahwe, der Gott Israels, sei Zeuge: wenn ich morgen meinen Vater ausforsche, und es steht gut für David - sollte ich dann nicht nach dir schicken und es dir offenbaren?

13. Jahwe thue Jonathan dies und das: wenn es meinem Vater gefällt, Unheil über dich zu bringen, so werde ich es dir offenbaren und dich entlassen, daß du ungefährdet ziehen magst, und Jahwe wird mit dir sein, wie er mit meinem Vater gewesen ist.

14. Und willst du nicht, wenn ich noch am Leben bin, willst du mir dann nicht Barmherzigkeit in der Weise Jahwes erzeigen, daß ich nicht umkomme?

15. Und entziehe niemals deine Barmherzigkeit meinem Hause; und wenn Jahwe die Feinde Davids Mann für Mann vom Erdboden ausrottet,

16. so soll Jonathans Name nicht hinweggerissen werden vom Hause Davids, und möge Jahwe Rache üben an den Feinden Davids!

17. Da schwur Jonathan David noch einmal bei seiner Liebe zu ihm; denn er war ihm in herzlicher Liebe zugethan.

18. Und Jonathan sprach zu ihm: Morgen ist Neumond, da wirst du vermißt werden, wenn man nach deinem Sitze sieht.

19. Am dritten Tag aber wird man dich ernstlich vermissen; dann stelle dich an dem Ort ein, wo du dich damals bei dem Anschlage verborgen hattest, und setze dich neben jenen Erdhaufen:

20. ich werde dann am dritten Tage mit Pfeilen an seiner Seite hinschießen, um ein Ziel zu treffen.

21. Dann werde ich den Burschen abschicken: Geh, suche den Pfeil! Wenn ich nun dem Burschen zurufe: Der Pfeil liegt herwärts von dir, bringe ihn! so komme heim, denn du bist ungefährdet, und es ist nichts, so wahr Jahwe lebt.

22. Rufe ich aber dem jungen Manne folgendermaßen zu: Der Pfeil liegt von dir hinwärts! dann gehe, denn Jahwe hat dich weggeschickt.

23. In Beziehung aber auf das Wort, das wir, ich und du, geredet haben, ist Jahwe Zeuge zwischen mir und dir in Ewigkeit!

24. Da versteckte sich David auf dem Felde. Als nun der Neumond kam, setzte sich der König zum Mahle zu Tische,

25. und zwar saß der König auf seinem gewöhnlichen Sitz, auf dem Sitzplatz an der Wand, Jonathan aber saß vorn, und Abner an Sauls Seite, während Davids Platz leer blieb.

26. Aber Saul sagte an diesem Tage nichts, sondern dachte: Es ist ein Zufall; er ist nicht rein, weil er sich nicht hat reinigen lassen.

27. Aber am Tage nach dem Neumonde fragte Saul, als Davids Platz leer blieb, seinen Sohn Jonathan: Warum ist der Sohn Isais weder gestern noch heute zu Tische gekommen?

28. Jonathan antwortete Saul: David hat von mir Urlaub nach Bethlehem erbeten.

29. Er sagte: Willst du mich nicht gehen lassen, denn wir haben ein Geschlechtsopfer in der Heimatstadt, und meine Brüder haben es mir anbefohlen. Bist du mir gnädig gesinnt, nun so laß mich abkommen und meine Brüder besuchen! Aus diesem Grund ist er nicht an des Königs Tafel gekommen.

30. Da geriet Saul über Jonathan in Zorn und schalt ihn: Du Sohn einer entarteten Mutter! Ich weiß wohl, daß du dem Sohne Isais anhängst, dir selbst und der Scham deiner Mutter zur Schmach?

31. Denn solange überhaupt der Sohn Isais auf dem Erdboden lebt, wirst weder du noch dein Königtum feststehen. So schicke denn hin und laß ihn vor mich bringen, denn er ist ein Kind des Todes!

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