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1. Mose 44:4-18 Textbibel 1899 (TEXT)

4. Eben hatten sie die Stadt verlassen und waren noch nicht weit gekommen, da befahl Joseph seinem Hausmeister: Auf, jage den Männern nach, und wenn du sie eingeholt hast, so sprich zu ihnen: Warum habt ihr Gutes mit Bösem vergolten? Warum habt ihr meinen silbernen Becher gestohlen?

5. Ist's doch derselbe, aus dem mein Gebieter zu trinken pflegt und aus dem er wahrsagt - daran habt ihr sehr übel gethan!

6. Als er sie nun eingeholt hatte, redete er solchergestalt mit ihnen.

7. Sie erwiderten ihm: O Herr! warum sprichst du so? Es liegt deinen Sklaven durchaus fern, so etwas zu thun.

8. Haben wir dir doch das Geld, das wir oben in unseren Säcken fanden, aus Kanaan wieder mitgebracht: wie sollten wir da aus dem Hause deines Gebieters Silber und Gold stehlen?

9. Derjenige deiner Sklaven, bei dem er sich findet, der soll sterben, und wir anderen wollen dir leibeigen werden.

10. Er antwortete: Gut! wie ihr sagt, soll es geschehen. Der, bei welchem er sich findet, soll mein Sklave werden; ihr aber sollt frei ausgehn.

11. Da ließ ein jeder schnell seinen Sack auf den Boden herab und ein jeder öffnete seinen Sack.

12. Er aber fing an zu suchen: bei dem Ältesten hob er an und bei dem Jüngsten hörte er auf - da fand sich der Becher im Sacke Benjamins.

13. Da zerrissen sie ihre Kleider, beluden ein jeder seinen Esel und kehrten wieder in die Stadt zurück.

14. Und als Juda mit seinen Brüdern in das Haus Josephs kam - dieser war gerade noch dort anwesend -, da warfen sie sich vor ihm nieder auf den Boden.

15. Joseph aber sprach zu ihnen: Was habt ihr da angestellt! Bedachtet ihr denn nicht, daß ein Mann, wie ich, wahrsagen werde?

16. Da antwortete Juda: Was sollen wir unserem Gebieter sagen? Was sollen wir reden und wie uns rechtfertigen, nachdem Gott die Schuld deiner Sklaven ausfindig gemacht hat! Wir gehören dir leibeigen, wir, sowie derjenige, in dessen Besitze sich der Becher gefunden hat.

17. Er erwiderte: Ferne sei es von mir, so zu verfahren! Derjenige, in dessen Besitze sich der Becher gefunden hat, der soll mir leibeigen werden; ihr aber mögt unangefochten zu eurem Vater ziehn.

18. Da trat Juda zu ihm heran und sprach: Bitte, mein Herr! Möchte doch dein Sklave ein freimütiges Wort an dich richten dürfen, ohne daß du darum deinem Sklaven zürnst - stehst du doch dem Pharao gleich!

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