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Jeremia 23:18-36 Schlachter 1951 (SCH51)

18. Denn wer hat im Rat des HERRN gestanden und hat sein Wort gesehen und gehört? Wer auf mein Wort gemerkt hat, der hat es gehört!

19. Siehe, ein Sturmwind geht aus vom HERRN, und ein Wirbelsturm entlädt sich auf das Haupt der Gottlosen!

20. Der Zorn des HERRN wird nicht nachlassen, bis er die Gedanken seines Herzens vollbracht und ausgeführt hat. Zur letzten Zeit werdet ihr es klar erkennen!

21. Ich sandte diese Propheten nicht, dennoch liefen sie; ich redete nicht zu ihnen, dennoch weissagten sie.

22. Hätten sie in meinem Rate gestanden, so würden sie meinem Volke meine Worte predigen und sie abbringen von ihrem bösen Wege und von ihren schlimmen Taten!

23. Bin ich denn nur Gott in der Nähe, spricht der HERR, und nicht auch Gott in der Ferne?

24. Kann sich jemand so heimlich verbergen, daß ich ihn nicht sehe? spricht der HERR. Erfülle ich nicht den Himmel und die Erde? spricht der HERR.

25. Ich habe gehört, was die Propheten reden, die in meinem Namen Lügen prophezeien und sagen: «Mir hat geträumt, mir hat geträumt!»

26. Wie lange soll die falsche Weissagung im Herzen der Propheten bleiben, die betrügerische Weissagung ihres Herzens?

27. Haben sie etwa im Sinn, bei meinem Volk meinen Namen in Vergessenheit zu bringen durch die Träume, die sie einander erzählen, gleichwie ihre Väter meinen Namen vergessen haben über dem Baal?

28. Der Prophet, der einen Traum hat, erzähle den Traum; wer aber mein Wort hat, der predige mein Wort wahrhaftig! Was hat das Stroh mit dem Weizen gemein? spricht der HERR.

29. Ist mein Wort nicht wie ein Feuer, spricht der HERR, und wie ein Hammer, der Felsen zerschmeißt?

30. Darum siehe, ich will an die Propheten, spricht der HERR, die meine Worte stehlen, einer dem andern;

31. siehe, ich will an die Propheten, spricht der HERR, die ihre eigenen Zungen nehmen, um einen Gottesspruch zu sprechen;

32. siehe, ich will an die Propheten, spricht der HERR, welche erlogene Träume erzählen und durch ihre Lügen und Prahlereien mein Volk irreführen, da ich sie doch nicht gesandt und ihnen nichts befohlen habe und sie auch diesem Volk gar nichts nützen können, spricht der HERR.

33. Und wenn dich dieses Volk oder ein Prophet oder ein Priester fragen sollten: «Was ist die Last des HERRN?» so sollst du ihnen antworten: Ihr seid die Last, und ich will euch abwerfen, spricht der HERR!

34. Der Prophet aber und der Priester und das Volk, welches sagen wird «die Last des HERRN», einen solchen Mann will ich heimsuchen samt seinem Haus!

35. So sollt ihr aber einer zum andern und ein jeder zu seinem Bruder sagen: «Was hat der HERR geantwortet?» oder «was hat der HERR gesprochen?»

36. Aber der «Last des HERRN» sollt ihr nicht mehr Erwähnung tun; denn einem jeglichen wird sein eigenes Wort zur Last werden, wenn ihr die Worte des lebendigen Gottes, des HERRN der Heerscharen, unsres Gottes, also verdreht!

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