5. "Denn Hiob hat gesagt: 'Ich bin gerecht, / und Gott verweigert mir mein Recht.
6. Sollte ich lügen über mein Recht? / Tödlich traf mich der Pfeil, obwohl ich ohne Schuld bin.'
7. Wo ist ein Mann wie Hiob, / der Hohn wie Wasser trinkt,
8. der sich mit üblem Gesindel abgibt, / der Umgang mit Gottlosen hat?
9. Denn er hat gesagt: 'Es nützt einem nichts, wenn man Gott gefallen will.'"
10. "Darum hört mir zu, / ihr verständigen Männer! / Niemals wird Gott gottlos handeln, / der Allmächtige Unrecht tun.
11. Nein, was der Mensch tut, das vergilt er ihm; / er bekommt, was er verdient.
12. Es ist gewiss: Gott handelt nicht gottlos, / der Allmächtige verdreht nicht das Recht."
13. "Wer hat ihm die Erde anvertraut, / wer den ganzen Erdkreis hingestellt?
14. Wenn er nur an sich denken würde / und hielte seinen Lebenshauch zurück,
15. dann käme alles Fleisch auf einen Schlag um, / und der Mensch würde wieder zu Staub."
16. "Hast du Verstand, dann höre dies, / achte genau auf meine Worte!
17. Kann denn herrschen, wer das Recht hasst? / Oder willst du den Gerechten und Mächtigen verdammen?
18. Darf man einen König Nichtsnutz nennen, / ist es recht, Edle gottlos zu heißen?
19. Er ergreift nicht für die Oberen Partei; / der Reiche gilt ihm nicht mehr als der Arme, / denn sie alle sind das Werk seiner Hände.
20. Sie sterben plötzlich, mitten in der Nacht, / sie werden erschüttert und vergehen. / Mächtige entfernt er ohne Menschenhand.
21. Seine Augen sind auf die Wege jedes Menschen gerichtet, / er sieht jeden Schritt, den sie tun.