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Prediger 2:9-26 Hoffnung für Alle (HFA)

9. So wurde ich berühmter und reicher als jeder, der vor mir in Jerusalem regiert hatte, und meine Weisheit verlor ich dabei nicht.

10. Ich gönnte mir alles, was meine Augen begehrten,und erfüllte mir jeden Herzenswunsch.Meine Mühe hatte sich gelohnt:Ich war glücklich und zufrieden.

11. Doch dann dachte ich nach über das, was ich erreicht hatte,und wie hart ich dafür arbeiten musste, und ich erkannte:Alles war letztendlich sinnlos — als hätte ich versucht, den Wind einzufangen!Es gibt auf dieser Welt keinen bleibenden Gewinn.

12. Ich überlegte: Worin unterscheidet sich der Weise vom Unverständigen und Verblendeten?Was wird der Mann tun, der einmal als mein Nachfolger auf dem Königsthron sitzen wird?Was schon jeder vor ihm getan hat?

13. Ja, ich weiß, dass man sagt: »Weisheit ist besser als Unvernunft,so wie Licht besser ist als Finsternis.

14. Der Weise läuft mit offenen Augen durch die Welt,doch der Unvernünftige tappt im Dunkeln.«Und trotzdem wartet auf beide das gleiche Los!

15. Als ich das erkannte, fragte ich mich:Wenn mich das gleiche Schicksal trifft wie den Unverständigen —wozu habe ich dann überhaupt nach Weisheit gesucht?Da begriff ich, dass auch das Streben nach Weisheit sinnlos ist.

16. Denn später erinnert sich niemand mehr an den Weisen,genauso wenig wie an den Unwissenden.Wie bald sind beide vergessen — der Tod macht keinen Unterschied!

17. Da begann ich das Leben zu verabscheuen, alles auf der Welt war mir zuwider. Denn es ist so sinnlos, als wollte man den Wind einfangen.

18. Auch mein Besitz, für den ich mich mein Leben lang abgemüht hatte, war mir verleidet, denn ich begriff, dass ich einmal alles meinem Nachfolger hinterlassen muss.

19. Und wer weiß schon, ob der weise oder töricht sein wird? Doch er wird alles besitzen, was ich durch meine Arbeit und mein Wissen erworben habe. Wie sinnlos!

20. Als ich das erkannte, begann ich zu verzweifeln, weil ich mich mein Leben lang so geplagt hatte.

21. Da hat man mit seinem Wissen, seinen Fähigkeiten und seinem Fleiß etwas erreicht und muss es dann an einen anderen abtreten, der sich nie darum gekümmert hat! Das ist so sinnlos und ungerecht!

22. Denn was bleibt dem Menschen von seiner Mühe und von all seinen Plänen?

23. Sein Leben lang hat er nichts als Ärger und Sorgen, sogar nachts findet er keine Ruhe! Und doch ist alles vergeblich.

24. Das Beste, was ein Mensch da tun kann, ist: essen und trinken und die Früchte seiner Arbeit genießen. Doch das kann nur Gott ihm schenken!

25. Denn wer kann essen und genießen ohne ihn?

26. Dem Menschen, der ihm gefällt, gibt er Weisheit, Erkenntnis und Freude. Doch wer Gott missachtet, den lässt er sammeln und anhäufen, um dann alles dem zu geben, den er liebt. Dann war die ganze Mühe des einen vergeblich, als hätte er versucht, den Wind einzufangen!

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