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Klagelieder 1:1-11 Hoffnung für Alle (HFA)

1. Ach, wie einsam und verlassen liegt sie da, die Stadt Jerusalem,in der sich einst die Menschen drängten!Sie war berühmt bei allen Völkern,jetzt gleicht sie einer Witwe ohne Schutz.Sie, die über andere Länder herrschte,wird nun zum Sklavendienst gezwungen.

2. Sie weint und weint die ganze Nacht,die Tränen laufen ihr übers Gesicht.Unter all ihren Liebhabernist niemand, der sie tröstet.Alle Freunde haben sie verlassenund sind nun ihre Feinde!

3. Schwer musste Juda arbeiten und viel Elend erdulden,nun hat man sie gefangen fortgeschleppt.Jetzt wohnt sie unter fremden Völkernund findet keine Ruhe;ihre Verfolger haben sie überfallen,als sie sich nicht wehren konnte.

4. Die Wege, die nach Zion führen, sind verödet,weil niemand mehr zu den Festen kommt.Alle Tore Jerusalems sind zerstört.Die Priester seufzen,und die jungen Mädchen trauern.Die Stadt leidet bitteren Schmerz.

5. Die sie hassen, haben die Macht über sie,ihre Feinde fühlen sich sicher.Der Herr hat Leid über Jerusalem gebracht,weil er ihre vielen Sünden strafen will.Die Feinde nahmen ihre Kinder gefangenund trieben sie vor sich her aus dem Land.

6. Zion hat all ihre Pracht verloren.Ihre Fürsten sind wie Hirsche,die keine Weide mehr finden;ihnen fehlt die Kraft,den Verfolgern zu entfliehen.

7. Mitten im Elend, weit weg von ihrer Heimat,denkt Jerusalem an die Schätze,die sie seit langer Zeit besaß.Als sie dem Feind in die Hände fiel,war niemand da, der ihr half.

8. Jerusalem hat große Schuld auf sich geladen,nun schüttelt man den Kopf über sie.Die sie früher verehrten, verachten sie jetzt,weil sie nackt und hilflos vor ihnen liegt.Sie aber seufzt und vergräbt ihr Gesicht in den Händen.

9. Dass ihre Untreue aufgedeckt wird,hat sie nicht bedacht.Nun ist sie tief gefallen —und keiner ist da, der sie tröstet.»Ach Herr«, fleht sie, »sieh doch mein Elend an,und sieh auch, wie die Feinde prahlen!«

10. Sie raubten alle ihre Schätze.Jerusalem musste mit ansehen,wie Fremde in den heiligen Tempel eindrangen.Dabei hatte der Herr ihnen verboten,den Ort zu betreten,wo sich seine Gemeinde versammelt.

11. Das Volk seufzt und sucht nach Brot,sie geben all ihr Hab und Gut,nur um am Leben zu bleiben.Jerusalem fleht: »Herr, sieh mich an!Ich werde von allen verachtet!

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