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Jeremia 36:5-24 Hoffnung für Alle (HFA)

5. Jeremia durfte den Tempel nicht betreten, darum gab er Baruch den Auftrag:

6. »Geh in den Tempel, und lies alle Worte des Herrn vor, so wie ich sie dir diktiert habe! Die Einwohner Jerusalems und der anderen Städte Judas werden sich am Fastentag dort versammeln.

7. Vielleicht flehen sie dann den Herrn um Gnade an und kehren von ihren falschen Wegen um, denn der Herr ist voller Zorn über sie und hat ihnen großes Unheil angedroht.«

8. Baruch befolgte die Anweisungen Jeremias und verkündete die Botschaft des Herrn im Tempel.

9. Im 9. Monat des 5. Regierungsjahres Jojakims, des Sohnes Josias, hatte man nämlich das ganze Volk von Juda und Jerusalem zum Fasten aufgerufen, um den Herrn um Gnade zu bitten.

10. Baruch las die Worte Jeremias im Tempel vor, und alle hörten gespannt zu. Er saß in der Kammer Gemarjas, der ein Sohn des Hofsekretärs Schafan war; die Kammer lag am oberen Vorhof, dicht beim Neuen Tor.

11. Als Michaja, ein Sohn Gemarjas und Enkel Schafans, die Worte des Herrn hörte,

12. lief er zum Königspalast und ging in den Raum des Hofsekretärs. Dort saßen alle führenden Männer beieinander: der Hofsekretär Elischama, Delaja, der Sohn Schemajas, Elnatan, der Sohn Achbors, Gemarja, der Sohn Schafans, Zedekia, der Sohn Hananjas, und die übrigen hohen Würdenträger.

13. Michaja berichtete ihnen, was Baruch aus der Buchrolle vorgelesen hatte.

14. Da schickten die führenden Männer einen Mann namens Jehudi, den Sohn Netanjas, Enkel Schelemjas und Urenkel Kuschis, zu Baruch und ließen ihm sagen: »Komm zu uns, und bring die Buchrolle mit!« Baruch nahm sie und ging zu ihnen.

15. »Setz dich und lies uns daraus vor«, baten sie ihn. Und so las Baruch ihnen alles vor.

16. Als die Männer die Weissagungen hörten, schauten sie sich entsetzt an und sagten zu Baruch: »Wir müssen das unbedingt dem König melden!

17. Wie bist du dazu gekommen, dies alles aufzuschreiben?«

18. »Jeremia hat mir jedes Wort diktiert«, antwortete Baruch, »und ich habe alles mit Tinte auf dieser Buchrolle niedergeschrieben.«

19. »Ihr müsst euch verstecken, du und Jeremia«, rieten die Männer. »Niemand darf wissen, wo ihr seid!«

20. Sie bewahrten die Rolle im Raum des Hofsekretärs Elischama auf, gingen in den inneren Hof des Palasts und erstatteten dem König Bericht.

21. Jojakim ließ Jehudi die Buchrolle aus dem Raum Elischamas holen. Dann las Jehudi sie dem König und den führenden Männern vor, die sich um ihn versammelt hatten.

22. Weil es der neunte Monat des Jahres war, saß der König im Winterhaus, und vor ihm stand ein Kohlenbecken, in dem ein Feuer brannte.

23. Sobald Jehudi drei oder vier Spalten vorgelesen hatte, schnitt der König sie mit einem Federmesser ab und warf sie ins Feuer, bis er die ganze Buchrolle verbrannt hatte.

24. Weder der König noch seine Würdenträger waren entsetzt über das, was sie gehört hatten; niemand zerriss in Trauer sein Gewand.

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