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Jeremia 14:6-20 Hoffnung für Alle (HFA)

6. Die Wildesel stehen auf den kahlen Höhen,sie schnappen nach Luft wie Schakale und verenden,weil nirgendwo mehr Gras wächst.«

7. Herr, unsere Sünden klagen uns an,doch hilf uns und mach deinem Namen Ehre!Wir haben dir oft die Treue gebrochen,gegen dich haben wir gesündigt.

8. Du bist Israels einzige Hoffnung,sein Retter in Zeiten der Not.Warum verhältst du dich wie ein Fremder bei uns im Land,wie ein Wanderer, der nur für eine Nacht bleibt?

9. Warum bist du wie ein Soldat,der überwältigt wurde und niemandem mehr helfen kann?Du wohnst doch mitten unter uns!Wir tragen deinen Namen.Herr, verlass uns nicht!

10. Aber der Herr antwortete mir:»Dieses Volk liebt es, mir davonzulaufen,sie wollen einfach nicht bei mir bleiben.Darum finde ich kein Gefallen mehr an ihnen,ich verschone sie nicht mehr,sondern ziehe sie für ihre Sünden zur Rechenschaft.«

11. Und weiter sprach der Herr zu mir: »Jeremia, bete nicht mehr für das Wohl dieses Volkes!

12. Wenn sie auch fasten und mich um Gnade anflehen, werde ich sie doch nicht erhören. Wenn sie mir Brand- und Speiseopfer bringen, nehme ich ihre Opfer nicht an; nein, ich werde sie auslöschen durch Kriege, Hungersnot und Seuchen.«

13. »Aber Herr«, erwiderte ich, »die Propheten reden ihnen ein: ›Ihr werdet keinen Krieg und keine Hungersnot erleben. Der Herr wird unserem Land bleibenden Frieden geben.‹«

14. Doch der Herr sprach zu mir: »Was diese Propheten in meinem Namen verkünden, ist nichts als Lüge! Ich habe sie weder beauftragt noch gesandt, kein Wort habe ich mit ihnen geredet! Erlogene Visionen geben sie euch weiter, trügerische Wahrsagerei und ihre eigenen Wunschgedanken.

15. Das sage ich, der Herr, über diese Propheten, die in meinem Namen auftreten: Ich habe sie nicht gesandt, und doch behaupten sie: ›Weder Krieg noch Hungersnot wird dieses Land je treffen!‹ Genau diese Propheten werden im Krieg umkommen oder vor Hunger sterben!

16. Und die Menschen, denen sie geweissagt haben, werden auf den Straßen von Jerusalem liegen, verhungert oder vom Schwert durchbohrt: Männer, Frauen und Kinder, niemand wird sie begraben. Ihre Bosheit werde ich ihnen reichlich vergelten.«

17. Der Herr befahl mir:»Verheimliche ihnen deine Trauer nicht!Sag ihnen: ›Ich weine hemmungslos,meine Tränen fließen Tag und Nacht.Denn mein Volk ist schwer verwundet,zerschlagen liegt es am Boden.

18. Wenn ich hinaus aufs Land gehe,sehe ich die Leichen daliegen — vom Schwert durchbohrt;gehe ich zurück in die Stadt,sehe ich verhungernde Menschen.Die Priester und Propheten werden in ein Land verschleppt,das sie nicht einmal kennen.‹«

19. Herr, hast du Juda aufgegeben?Verabscheust du Jerusalem, die Stadt auf dem Berg Zion?Warum hast du uns so verwundet,dass wir nicht mehr gesund werden?Wir hofften, alles werde wieder gut —doch vergeblich!Wir dachten, die Wunden unseres Volkes würden heilen —aber wir erleben nichts als Schrecken!

20. Herr, gegen dich haben wir gesündigt,wir bekennen dir unsere Schuldund die Schuld unserer Vorfahren.

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