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2. Chronik 18:14-34 Hoffnung für Alle (HFA)

14. Als Micha vor Ahab stand, fragte ihn der König: »Micha, sollen wir gegen Ramot in Gilead in den Kampf ziehen oder nicht?« »Natürlich, greift nur an!«, antwortete der Prophet. »Bestimmt wird die Stadt in eure Gewalt gegeben, und ihr kommt als die großen Sieger zurück!«

15. Doch der König hakte nach: »Wie muss ich dich beschwören, damit du mir nur die reine Wahrheit sagst? Was hat der Herr dir gezeigt?«

16. Da antwortete Micha: »Ich sah das Heer der Israeliten über alle Berge verstreut wie Schafe, die keinen Hirten mehr haben. Der Herr sprach zu mir: ›Diese Soldaten haben keinen Herrn mehr, der sie führt. Sie können getrost nach Hause zurückkehren.‹«

17. »Siehst du?«, wandte der König von Israel sich nun an Joschafat. »Ich habe es doch gleich gesagt, dass er mir immer nur Unglück prophezeit und nie etwas Gutes!«

18. Micha aber fuhr fort: »Hört zu! Ich will euch erzählen, was der Herr mir gezeigt hat: Ich sah ihn auf seinem Thron sitzen, umgeben von seinem himmlischen Hofstaat.

19. Er fragte: ›Wer will Ahab dazu verleiten, gegen Ramot in Gilead zu kämpfen? Der König soll dort ums Leben kommen.‹ Die Versammelten machten diesen und jenen Vorschlag,

20. bis schließlich ein Geist vor den Herrn trat und sagte: ›Ich werde ihn überlisten!‹ ›Wie willst du das tun?‹, fragte der Herr.

21. ›Ich lasse alle Propheten Ahabs Lügen erzählen‹, antwortete er. ›Ich rede durch sie als ein Lügengeist.‹ Da sagte der Herr zu dem Geist: ›Du bist der Rechte, um Ahab in die Irre zu führen! Es wird dir auch gelingen. Geh und mach es so, wie du vorgeschlagen hast!‹

22. Ahab, der Herr hat beschlossen, Unheil über dich zu bringen, darum hat er diesen Lügengeist zu deinen Propheten geschickt. Dieser Geist spricht nun aus ihrem Mund.«

23. Jetzt kam Zedekia, der Sohn Kenaanas, nach vorne, gab Micha eine Ohrfeige und rief: »So, du behauptest, der Geist Gottes habe mich und die anderen Propheten verlassen, damit er mit dir reden kann? Beweis es, wenn du kannst!«

24. »Warte nur«, sagte Micha, »bald kommt der Tag, an dem du dich vor den Feinden in die hinterste Kammer deines Hauses verkriechst. Dann wirst du an meine Worte denken!«

25. Da befahl König Ahab: »Bringt Micha zu Amon, dem Stadtobersten, und zu meinem Sohn Joasch!

26. Meldet ihnen: ›Befehl des Königs: Steckt diesen Mann ins Gefängnis, und gebt ihm eine gekürzte Ration Brot und Wasser!‹ Dort soll er bleiben, bis ich, König Ahab, unversehrt als Sieger aus dem Feldzug zurückkomme.«

27. Da sagte Micha zum König: »Alle sollen es hören: Wenn du je wohlbehalten zurückkehrst, so hat heute nicht der Herr durch mich gesprochen.«

28. König Ahab von Israel und König Joschafat von Juda zogen gemeinsam in den Kampf gegen die Stadt Ramot in Gilead.

29. Vor der Schlacht sagte Ahab zu Joschafat: »Ich werde mich als einfacher Soldat verkleiden. Du aber kämpfe ruhig in deiner königlichen Rüstung.« Er zog sich einfache Soldatenkleider an, und sie gingen in die Schlacht.

30. Der syrische König aber hatte seinen Wagenkämpfern befohlen: »Greift in der Schlacht einzig und allein den König von Israel an. Lasst euch von keinem ablenken — weder vom Fußvolk noch von den hohen Offizieren!«

31. Bald hatten die syrischen Wagenkämpfer König Joschafat entdeckt. Sie hielten ihn für den König von Israel und griffen ihn von allen Seiten an. Joschafat schrie laut um Hilfe. Da griff der Herr ein und lenkte die Feinde von ihm ab.

32. Denn die Syrer merkten, dass er nicht König Ahab war, und ließen von ihm ab.

33. Einer ihrer Soldaten schoss auf gut Glück einen Pfeil ab und traf den König von Israel genau an einer ungeschützten Stelle zwischen den Trägern seines Panzers. Ahab befahl dem Lenker seines Streitwagens: »Dreh um, und bring mich vom Schlachtfeld; ich bin schwer verwundet!«

34. Doch der Kampf tobte an diesem Tag immer heftiger. Um den Syrern die Stirn zu bieten, blieb Ahab auf dem Schlachtfeld und hielt sich aufrecht in seinem Wagen. Gegen Abend, als die Sonne unterging, starb er.

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