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1. Samuel 15:11-28 Hoffnung für Alle (HFA)

11. »Ich bereue es, dass ich Saul zum König gemacht habe, denn er hat mir den Rücken gekehrt und meinen Befehl nicht ausgeführt.« Samuel wurde sehr zornig und betete die ganze Nacht laut und eindringlich zum Herrn.

12. Früh am nächsten Morgen machte er sich auf den Weg zu Saul. Ihm wurde berichtet: »Der König ist in die Stadt Karmel gegangen und hat dort ein Siegesdenkmal aufgestellt. Dann ist er weiter nach Gilgal gezogen.«

13. Als Samuel in Gilgal ankam, begrüßte Saul ihn fröhlich und sagte: »Ich habe den Befehl des Herrn ausgeführt.«

14. »Woher kommt dann das Gebrüll und Geblöke, das ich höre?«, fragte Samuel. »Das hört sich an, als ob viele Rinder, Schafe und Ziegen hier in der Nähe seien.«

15. »Die haben wir von den Amalekitern mitgebracht«, antwortete Saul. »Die Soldaten wollten die besten Rinder, Schafe und Ziegen nicht einfach niedermetzeln. Sie haben die Tiere verschont, um sie dem Herrn, deinem Gott, als Opfer darzubringen. Doch sonst haben wir alles und jeden umgebracht.«

16. Da unterbrach ihn Samuel: »Hör auf damit! Der Herr hat in der letzten Nacht mit mir geredet. Ich habe dir etwas auszurichten.« »Sprich nur, ich höre!«, sagte Saul,

17. und Samuel fuhr fort: »Als du zum Oberhaupt über das ganze Volk wurdest, kamst du dir selbst klein und unwürdig vor. Und doch hat der Herr gerade dich als König über Israel eingesetzt.

18. Er hat dich zu den Amalekitern geschickt und dir befohlen: ›Vollstrecke an ihnen mein Urteil. Kämpfe gegen sie, bis du sie völlig vernichtet hast, denn sie sind ein gottloses Volk.‹

19. Warum hast du dem Herrn nicht gehorcht? Warum hast du dich gierig auf die Beute gestürzt und gerade das getan, was der Herr dir verboten hatte?«

20. »Aber ich habe dem Herrn doch gehorcht!«, versuchte Saul sich zu rechtfertigen. »Ich bin dorthin gegangen, wohin er mich geschickt hat. Agag, den König von Amalek, habe ich gefangen hierher gebracht, und die anderen Amalekiter ließ ich alle umbringen.

21. Meine Leute haben bloß einige Schafe und Rinder als Beute mitgenommen, und ich kann dir sagen: Es sind nur die besten von all den Tieren, die vernichtet werden sollten. Das Volk ließ sie leben, um sie hier in Gilgal dem Herrn, deinem Gott, zu opfern.«

22. Doch Samuel erwiderte:»Was denkst du, worüber freut sich der Herr mehr: über viele Brand- und Schlachtopferoder über Gehorsam gegenüber seinen Weisungen?Ich sage dir eines: Gehorsam ist wichtiger als das Schlachten von Opfertieren.Es ist besser, auf den Herrn zu hören, als ihm das beste Opfer zu bringen.

23. Auflehnung ist ebenso schlimm wie Zauberei,und Eigensinn ist nichts anderes als Götzendienst.Weil du es abgelehnt hast, den Befehl des Herrn auszuführen,hat er dich als König abgesetzt: Du wirst nicht mehr lange regieren!«

24. Da bekannte Saul: »Ich habe gesündigt! Ich habe den Befehl des Herrn und deine Anweisungen nicht befolgt; denn ich hatte Angst, mich meinen Soldaten zu widersetzen, und ließ ihnen daher ihren Willen.

25. Vergib mir bitte diese Sünde, und komm mit mir zu den anderen zurück, damit ich in deiner Gegenwart den Herrn anbete!«

26. Doch Samuel antwortete: »Ich kehre nicht mit dir zurück, denn du hast es abgelehnt, den Befehl des Herrn auszuführen; darum hat er dich als König abgesetzt.«

27. Als Samuel sich umdrehte und weggehen wollte, packte Saul ihn am Mantel, um ihn zurückzuhalten. Dabei riss er ein Stück Stoff ab.

28. Da sagte Samuel: »Genauso hat der Herr dir heute die Herrschaft über Israel entrissen, um sie einem zu geben, der würdiger ist als du.

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