Kapitel

  1. 1
  2. 2
  3. 3
  4. 4
  5. 5
  6. 6
  7. 7
  8. 8
  9. 9
  10. 10
  11. 11
  12. 12
  13. 13
  14. 14
  15. 15
  16. 16
  17. 17
  18. 18
  19. 19
  20. 20
  21. 21
  22. 22
  23. 23
  24. 24
  25. 25
  26. 26
  27. 27
  28. 28
  29. 29
  30. 30
  31. 31

Altes Testament

Neues Testament

1. Samuel 10 Hoffnung für Alle (HFA)

Saul wird zum König gesalbt

1. Da nahm Samuel ein Horn mit Olivenöl, goss das Öl über Sauls Kopf aus, küsste ihn und sagte: »Im Auftrag des Herrn habe ich dich nun mit diesem Öl gesalbt als Zeichen dafür, dass du der König seines Volkes Israel werden sollst.

2. Wenn du nun wieder nach Hause gehst, wirst du beim Grab Rahels in der Nähe von Zelzach im Gebiet Benjamin zwei Männern begegnen, die dir sagen: ›Die Eselinnen, die du gesucht hast, sind gefunden! Dein Vater ist jetzt um euch besorgt und fragt sich: Wie soll ich nur meinen Sohn wiederfinden?‹

3. Wenn du dann zur großen Terebinthe von Tabor kommst, werden dir drei Männer begegnen, die unterwegs sind nach Bethel, um Gott dort anzubeten. Einer von ihnen trägt drei junge Ziegenböcke, ein anderer drei runde Brotlaibe, und der dritte hat einen Schlauch Wein dabei.

4. Sie werden dich freundlich grüßen und dir zwei Brote anbieten, die du ruhig annehmen kannst.

5. Dann wirst du nach Gibea kommen, wo Wachposten der Philister stehen. Gleich am Stadtrand begegnest du einer Gruppe von Propheten, sie kommen gerade vom Hügel herunter. Ihnen voran gehen Leute, die auf Harfen, Tamburinen, Flöten und Gitarren spielen. Die Propheten selbst werden in Ekstase sein und Prophezeiungen aussprechen.

6. Der Geist des Herrn wird über dich kommen. Du gerätst wie sie in Ekstase und redest prophetisch. Von da an wirst du ein ganz anderer Mensch sein.

7. Wenn alle diese Zeichen eintreffen, dann tu einfach, was dir in den Sinn kommt, denn Gott ist mit dir.

8. Geh hinunter nach Gilgal, und warte dort eine Woche auf mich. Ich werde dir nachkommen, um ein Opfer darzubringen. Dort sage ich dir, wie es weitergehen soll und welche Aufgaben dich erwarten.«

9. Saul verabschiedete sich von Samuel und ging fort. Da veränderte Gott ihn vollkommen, und alles, was Samuel vorausgesagt hatte, traf noch am selben Tag ein.

10. Als Saul und sein Knecht schließlich nach Gibea kamen, begegnete ihnen die Gruppe von Propheten. Da kam der Geist Gottes über Saul, so dass er wie sie in Ekstase geriet und mit ihnen Prophezeiungen aussprach.

11. Als ihn einige Leute, die ihn von klein auf kannten, in diesem Zustand sahen, fragten sie einander ganz erstaunt: »Was ist denn mit Saul los? Gehört er auch zu den Propheten?«

12. Einer der Herumstehenden antwortete: »Ach, von denen weiß man ja nicht einmal, wer ihr Vater ist!« So entstand die Redensart: »Gehört Saul auch zu den Propheten?«

13. Als Sauls Ekstase vorüber war, stieg er zum Altar auf den Hügel hinauf.

14. »Wo seid ihr gewesen?«, fragte Sauls Onkel, als er ihn und seinen Knecht kommen sah. »Wir waren auf der Suche nach den weggelaufenen Eselinnen«, antwortete Saul, »und als wir sie nirgends finden konnten, gingen wir zu Samuel, um ihn zu fragen.«

15. »Was hat er euch denn gesagt?«, wollte der Onkel wissen.

16. »Nun, er teilte uns mit, dass die Esel inzwischen gefunden sind«, antwortete Saul nur. Er erwähnte nicht, dass Samuel mit ihm über das Königtum gesprochen hatte.

Saul wird als König anerkannt

17-18. Samuel rief das Volk noch einmal zu einer Versammlung zusammen. Wieder kamen alle Israeliten nach Mizpa, und dort, in der Gegenwart des Herrn, teilte Samuel ihnen folgende Botschaft mit: »So spricht der Herr, der Gott Israels: ›Ich habe euch damals aus Ägypten herausgeführt und euch von den Ägyptern und von allen anderen Feinden befreit, die euch in die Enge trieben.

19. Ich, euer Gott, habe euch seither immer wieder aus euren Nöten und Bedrängnissen herausgeholfen, und doch lehnt ihr nun meine Führung ab und verlangt, dass ich einen König über euch einsetzen soll. Gut, ihr sollt bekommen, was ihr wollt!‹ Stellt euch nun geordnet nach Stämmen und Sippen vor dem Herrn auf.«

20. Zuerst ließ Samuel die Vertreter der zwölf Stämme vortreten, um durch das Los zu bestimmen, aus welchem Stamm der König kommen sollte. Es traf den Stamm Benjamin.

21. Dann traten alle Sippenoberhäupter Benjamins vor. Das Los fiel auf die Sippe Matri und unter deren Männern schließlich auf Saul, den Sohn Kischs. Doch als man ihn nach vorne rufen wollte, war er nicht zu finden.

22. Da fragten sie den Herrn: »Ist der Mann überhaupt hierher gekommen?« Der Herr antwortete: »Ja, er ist da. Aber er hat sich im Lager versteckt.«

23. Schnell liefen einige ins Lager und holten ihn. Als er dann in der versammelten Menge stand, überragte er sie alle, denn er war ein gutes Stück größer als sie.

24. Samuel sagte: »Seht ihr jetzt, wen der Herr als König ausgesucht hat? Im ganzen Volk gibt es keinen wie ihn.« Da brachen alle in lauten Jubel aus und riefen: »Lang lebe unser König!«

25. Samuel erklärte dem Volk noch einmal die Rechte und Pflichten eines Königs. Dieses »Königsgesetz« schrieb er in ein Buch und bewahrte es im Heiligtum des Herrn auf. Dann entließ er die Leute nach Hause.

26. Auch Saul ging zurück nach Gibea. Ihn begleitete eine Gruppe von Soldaten, die Gott dazu bereit gemacht hatte.

27. Einige niederträchtige Männer aber spotteten: »Was, der soll uns helfen können?« Sie verachteten Saul und brachten ihm keine Geschenke. Doch Saul tat, als hörte er sie nicht.