22. I aber sag enk: Ayn Ieder, wo yn seinn Bruedern aau grad boes ist, sollt yn n Gricht verfalln. Und der, wo seinn Bruedern schimpft: 'Du Depp, du!', sollt vor n Hoohraat müessn. Wer aber gar zo iem sait: 'Du bloede Sau, du gotloose!', der ghoert eyn s Höllnfeuer abhin.
23. Wennst dein Opfer gan n Altter bringst, und dir fallt netty ein, däß dein Brueder öbbs gögn di haat,
24. naacherd laaß dein Gaab dyrweil lign und versüen di zeerst non mit deinn Bruedern; und dyrnaach eerst kimm und opfert dein Gaab!
25. Schau, däßst di mit aynn Widersacher vergleichst, so langß non mitaynand eyn s Gricht unterwögs seitß! Sünst bringt yr di vor n Richter; und der übergibt di yn de Schörgn, däß s di eyn s Hefn schmeissnd.
26. Dös sag i dyr nömlich: Daa kaemst sünst niemer ausher, hinst däßst önn lösstn Höller zalt haast.
27. Ös habtß ghoert, däß s allweil gsait habnd: 'Du sollst d Ee nit bröchen.'
28. I aber sag enk: Wer ayn Weiberleut aau grad bremsig anschaugt, haat haimlich schoon mit irer d Ee brochen.
29. Wenn di dein zesms Aug strauchen laasst, naacherd reiß s aus und schmeiß s wögg! Lieber laauffst mit aynn Glid weeniger umaynand, als däßst als ayn Gantzer eyn d Höll abhingworffen werst.
30. Und wenn di dein zesme Hand zo n Übl verlaitt, dann hau s ab und schmeiß s wögg! Lieber haast ain Glid weeniger, als däßst als ayn Gantzer eyn d Höll kimmst.
31. Dann haat s aau allweil ghaissn: 'Wer sein Weib verstoesst, mueß s mit aynn Schaidbrief tuen.'
32. I aber sag enk: Wer sein Weib verstoesst, aane däß s d Ee brochen haet, der treibt s ja eerst eyn n Eebruch einhin. Und wer ayn Verstoessne heirett, begeet gleichfalls Eebruch.
33. Ös wisstß y, däß s allweil schoon ghaissn haat: 'Du sollst kainn Mainaid schwörn.' und 'Wasst bei n Trechtein gschworn haast, sollst aau haltn.'
34. I aber sag enk: Schwörtß überhaaupt nit, wöder bei n Himml, denn der ist yn n Herrgot sein Troon,