Kapitel

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Dyr Jaaggen 2 De Bibl auf Bairisch (BAI)

1. Meine Brüeder, woß an ünsern Herrn, önn Iesenn Kristn glaaubtß, önn Herrn der Herrlichkeit, hüettß enk dyrvor, auf s Litz zo n Schaun!

2. Sagn myr, daa kimmt ietz eyn de Kirchen ayn Gschwuf mit golderne Ring und zgleich ayn Armer mit seinn zschlissnen Gwand,

3. und ös springtß glei wögn dönn Reichn: "Ja, ja, ja, sitz di non daa her; der Plaz ist aignst für di!", zo n Armen aber sagtß: "Stee di daa hinterhin!" older "Huck di daa eyn n Bodm hin!",

4. zwürdigtß naacherd nit aynand und urtltß arg und äbig?

5. Lostß, meine liebn Brüeder! Haat dyr Herrgot nit de irdisch Armen auserwölt, däß yr s reich macht durch n Glaaubn und zo Örbn von dönn Künigreich, wo yr dene ghaissn haat, die wo n liebhabnd?

6. Ös dyrgögn verachttß de Armen. Seind s n nit de Reichn, wo enk unterdruckend und enk vor de Grichter schlaipfend?

7. Seind s nit +die, wo dönn guetn Namen von dönn lösternd, naach dönn woß ös gnennt seitß?

8. Wenntß aber naach n Schriftwort geetß: "Du sollst deinn Naahstn liebhabn wie di selbn.", dann erfülltß ys Gsötz von iem, yn n Künig, und seitß richtig dran.

9. Wenntß dyrgögn auf s Litz schautß, begeetß ayn Sündd; dann überfüert enk s Gsötz als Übertröter.

10. Wer dös gantze Gsötz haltt und grad gögn ain Gebot verstoesst, der haat dyrmit gögn allsand gsündigt.

11. Denn er, wo gsait haat: "Du sollst d Ee nit bröchen!", haat aau gsait: "Du sollst niemdd umbringen!". Wennst zwaar d Ee nit brichst, aber toetigst, haast ys Gsötz schoon übertrötn.

12. Rödtß und handdtß drum aau wie Leut, wo naach *dönn* Gsötz grichtt werdnd, dös wo frei macht!

13. Denn s Gricht ist gnaadnloos gen dönn, der so nit selber barmig gwösn ist. De Barmhertzigkeit aber signumftt über s Gricht.

14. Meine Brüeder, was bringt s n, wenn ainer behaauptt, önn Glaaubn zo n Habn, aber seine Wercher nit dyrnaach seind? Macht n *so* ayn Glaaubn leicht saelig?

15. Wenn ayn Brueder older ayn Schwöster nix zo n Anlögn haat und Tag um Tag grad hungert

16. und ains von enk grad sait: "Geetß in Frid, lögtß enk warm an und sattß enk!", und dös ist s schoon gwösn, für was sollt dös dann guet sein?

17. Yso ist aau dyr Glaaubn für sich gseghn toot, wenn yr nit Wercher vürherbringt.

18. Ietz kännt ainer sagn: "Mein, dyr Ain haat halt önn Glaaubn und dyr Ander d Wercher." Guet, zaig myr dann du deinn Glaaubn aane Wercher; i dyrgögn zaig dyr meinn Glaaubn +aus meine Wercher!"

19. Du glaaubst, däß s grad dönn ainen Got geit. Daa haast Recht. Aau de boesn Geister glaaubnd dös - und +fibernd grad yso vor Angst.

20. Also seghst ys ietz, du Unvernümftiger, däß dyr Glaaubn aane Wercher nuzloos ist?

21. Ünser Gönn, dyr Abryham, haat seinn Buebn, önn Eisack, auf n Altter hinglögt. Ist yr also nit grund seine +Wercher als grecht dyrkannt wordn?

22. Du seghst ys, däß bei iem dyr Glaaubn und d Wercher zammgaghoernd und däß dyr Glaaubn eerst durch d Wercher vollenddt wordn ist.

23. Yso haat si d Schrift erfüllt, wo s haisst: "Dyr Abryham gaglaaubt yn n Herrgot; der spraach n für dös loos. Er wurd aft Freund von n Herrgot gnennt."

24. Ös seghtß also, däß myn grund seine Wercher loosgsprochen werd und nit grad durch n Glaaubn.

25. Wurd nit grad yso d Huer Rähäb durch ire Wercher als grecht dyrkannt, weil s de Kundschafter aufnaam und aft auskemmen ließ?

26. Denn wie dyr Kerper toot ist, wenn yr niemer schnauft, ist dyr Glaaubn toot, wenn yr niemer wercht.