19. Ietz wirst du kemmen: "Ja, aber die Zweig seind diend ausherbrochen wordn, dyrmit i peltzt werdn kan!"
20. Freilich; die seind ausherbrochen wordn, weil s nit glaaubt habnd. Du aber bist aau grad einpfeltzt, weilst halt glaaubst. Also überhöb di nit, sundern fircht önn Herrgot!
21. Haat dyr Herrgot schoon yn n Edlbaaum seine +aignen Zweig nit verschoont, werd yr bei dir eerst recht nix kennen.
22. Dyrkenn, wie guet däß dyr Herrgot sein kan, und wie streng aau; streng gögön d Fallling, guet dyrgögn gan dir, wennst non grad drob würdig bleibst; sünst werst aau du non ausherghaut.
23. Grad yso werdnd de Andern wider einpeltzt, wenn s ienern Unglaaubn sein laassnd. Dös kan dyr Herrgot allss.
24. Bist also von n Wildölbaaum ausherghaut und gögn all Uret eyn dönn edln einpfropft, naacherd werdnd eerst recht de aignen, uretedln Zweig yn n Stammbaaum wider einpfropft.
25. Brüeder, nit däßß maintß, dös känntß ös selbn dyrdenken, sag i enk dös Ghaimniss lieber glei: Verbaint ist und bleibt von Isryheel ayn Tail, hinst däß d Vollzal von de Haidn s Heil erlangt haat;
26. und dann werd aau dös gantze Isryheel non gröttigt, wie s in dyr Schrift steet: "Dyr Erloeser kimmt aus Zien. Er raeumt wögg, was gotloos ist, von de Jaaggner, von seinn Volk.
27. Dönn Bund daa gaa i mit ien schliessn, wenn i d Sünddn von ien wöggnimm."
28. Von dyr Guetmaer her seind s Feindd von n Herrgot, und dös zwögns enk; von dyr Dyrkiesung her dyrgögn seind s von iem Gliebte zwögns de Vätter.
29. Denn haat dyr Herrgot ainmaal wem sein Gnaad göbn und ainn berueffen, zieght yr s nie meer zrugg.
30. Früehers wartß ös Haidn und yn n Herrgot unglos, aber ietz, wo d Judn unglos wordn seind, haat yr si ob enk dyrbarmt.
31. Grad yso geet s mit de Judn: Weil si dyr Herrgot über enk dyrbarmt haat, seind sö ietz ungfölgig wordn. Dös gschieght aber, däß aau sö ietz Barmung finddn künnend.