Kapitel

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Dyr Minnensang 6 De Bibl auf Bairisch (BAI)

1. "Wo ist n dein Bue hin, o Dirnderl so hold? Wo ist n dein Liebster? Gee, suech myr n mitnand!"

2. "Er gieng eyn seinn Gartn, eyn n Gwürtzböttling abhin; daa unt mecht yr waidnen, brockt Gilgnen mir ab.

3. I ghoer yn meinn Friedl, und er ist dyr Mein, dyr Gliebte, wo d Schaaf unt eyn n Gilgnenfeld waidt."

4. "Mein Liebling, so lieblich wie Ruslham bist, so schoen als wie Tirtzy, voll Pracht wie ayn Harst.

5. Ietz schaug lieber wögghin; du machst mi verlögn! D Haar wallnd von dir rab wie von Gilet de Gäiss.

6. Wie Aaubn aus dyr Schwemm steignd, so straalnd deine Zöndd, ain Zändderl an n andern; kain ainzigs geet ab.

7. De Bäckerln, die schimmernd wie Margräm herdurch, so root wie ayn Apfl straalnd s vürher von n Schlair.

8. Dyr Künig haat sechzge, dös glangt iem non nit; und achtzg Köbsn aau non, und Mentscher grad gnueg.

9. Doch mir glangt mein Täuberl, mein Spazerl aan Mailn, dyr Mämmy ir Ainzigs, ir Augapfl halt. Wenn s d Mädln erblickend, dann sagnd s: 'Daa schau her!' Von n Künig de Frauenn und Köbsn gar lobnd s.

10. Wer ist s, dö wo aufsteigt wie d Üecht und dyr Maand, und glinstert wie d Sunnen, voll Pracht wie ayn Harst?"

11. "Eyn n Nussgartn gieng i, haet gschaut, wie allss treibt, de Palmenn und Weinstöck, ob d Margräm schoon blüe'nd. Hej, was ist ietz dös gwösn? Voll Neugir war i; schoon sitz i in n Wagn von aynn Gwäppltn drinn!"

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13. "O Schulymitt, kimm; kimm halt wider zrugg, weil myr di gern saeghnd und di anschaugn wollnd!" "Warum wolltß mi seghn; was ligt daa schoon dran?" "Du bist gruenig gleich yn aynn Englraign!"