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De Klaglieder 2:4-18 De Bibl auf Bairisch (BAI)

4. Wie ayn Feind gspannt er seinn Bogn; wie ayn Warg schlueg er draufloos. Holde Juget, gmuesst dran glaaubn! Z Zien goß er sein Zorngluet aus.

5. Wie ayn Feind ist wordn dyr Herr; er haat Isryheel vernichtt. Zammghaut haat yr alle Pfläst und verschlaifft ayn iede Burg. Elend über Elend brang über d Judauer dyr Herr.

6. D aigne Lostat riß yr zamm wie aynn Unterstand eyn n Feld. Nän, seinn Föstplaz gschoont yr nit. Ab brang z Zien dyr Herr seinn Sams, iede Feier und ieds Föst. Er verwarf önn Künig gar und önn Priester in seinn Grimm.

7. Aau sein Altter galt iem nix; s Heiligtuem gentweiht dyr Herr. D Mauer, wo önn Templ gschützt, ließ yr zammstürn von de Feindd. Plerrn taatnd d Feindd daadl wie nit gscheid, grad als wie sünst bei aynn Föst.

8. S ist ayn Raatschluß gwösn von n Herrn: D Mauer z Zien mueß vollet wögg. Von dönn Blich gieng er nit ab. Er gaztrümmert s; ietz ligt s daadl.

9. Aau de Toerer lignd in n Bschüt; d Rigln ghaut yr zamm dyrmit. Wie dyr Künig seind aau d Wärt in dyr Gföngnuss waiß grad wo. Niemdd meer unterweist in n Gsötz. Weissagn sacht nix meer dyr Herr.

10. Sumpernelli'n aane Kraft, sitznd d fürstn auf n Bodm, straeund syr grad aynn Staaub auf s Haaupt; umaynand geend s in aynn Sak. D Ruslhamer Mädln laand d Ledschn höngen hinst eyn n Bodm.

11. Wainen kännt i waiß grad wie; einwendig draet s mir allss um. All mein Frastmunt ist dyrhin: Haat s mein Volk yso dyrwischt! Ninnenn, Kindln sinkend hin und verschmachtnd in dyr Stat.

12. Netty künnend die non sagn: "Mämmi, Hunger haan i, Durst!", hauchend aus aft ien jungs Löbn. Iener Mueter haltt s in n Arm. In dyr Stat ist s gib und gaeb.

13. S werd kain Troost für di nit sein, wenn i sag: "Yso geet s vil!"? Daa hilfft s gantze Zuerödn nix. Nän, s ist waar, wie dir geet s niemdd! Weit faelt s; daa ist allssand z spaet.

14. Deine "Weissagn" warnd gar kain. Haetnd s dyr halt eyn s Gwissn grödt, däß s dyr doch non gwenddt haetnd s Gschick! Die gaabnd öbbs als Schauenn aus, was Betrug war und gverlaitt.

15. D Höndd schlagt über n Kopf allss zamm, wo vorbeigeet und di seght. Daa haisst s: "Dös kan diend nit sein!? Dös war iewet d 'Wunn der Welt'; 'Kroon der Schoenet' haat myn s gnennt?"

16. Zreissn tuet dyr Feind sir s Mäul über di und bleckt: "He he! Enddlich habn myr s gschluckt und gschlünddt! Daa drauf habn myr lang schoon gwartt. Auszalt haat si de Geduld."

17. Umgsötzt haat dyr Trechtein ietz, was yr lang schoon vürghaat hiet. Wie yr droot haat schoon lang her, haat yr ietzet allss vollzogn. Er haat zammghaut und nit gschoont, haat deinn Feind sein Signumft gunnt. Der derf jubln, ist obnauf.

18. Helfio schrei, Zien, zo n Herrn; durchhinaus wain Tag und Nacht! Hoer nit auf, gunn dir kain Rue; nie sollt trucken werdn dein Aug!

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