Kapitel

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  3. 3
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  7. 7
  8. 8
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  10. 10
  11. 11
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D Sälm 10 De Bibl auf Bairisch (BAI)

1. Herr, wo bist denn? Wo bleibst denn grad, Trechtein? Ziegh di diend nit zrugg, wenn s dröckig üns geet!

2. Dyr Sünder pfrengt Arme; er maint, er derf allss scheint s. Er sollt höngen bleibn in seinn aignen Strik.

3. Denn dyr Fräfler bilddt syr ein, was yr wär grad. Er raaubt und er löstert; dyr Herr ist iem doch wurst!

4. Iem rögnt s netty ein obn, und er maint grad: "Der käst mi nity, weil s kainn Got nit geit."

5. Allss geet iem aushin, was yr aau grad anpackt. Dein Gricht dünkt iem weit und ieglicher Feind weit wögg.

6. Er rödt sir selbn ein: "Wer kännt n mi schoon mainen?! So weit i schaugn kan, geit s für mi kain Noot."

7. Nix wie Fluechen, Unterdrucken und Bscheissn haat der in seinn Kopf. Päß auf, wennst n triffst!

8. Er lauert in Derffer und pässt auf de Bräfn. Daa packt yr s, de Armen, und bringt s haimlich um.

9. Ja, er lauert wie ayn Leeb in seinn Dicket. Aynn Hilfloosn packt yr, bald ainer iem grecht kimmt.

10. Daa duckt yr si; und auf geet s, wenn yr Bluet schmöckt. Gögn iem haat decht ayn Elender kain Müg.

11. Er sait syr selbn: "Yn n Herrgot ist s bluntzn. Was juckt n dönn dös; der schaugt doch niemaals zue!"

12. Und drum, o Herrgot, far iem gscheid dyrzwischn! Vergiß diend die nit, wo aan di nix wärnd!

13. Derf s der wirklich? Derf der di verachtn und von dir sagn: "Gee, was mecht n der blooß?"?

14. Du seghst ys ja selber; di kimmt kain Verdruß aus. Dyr Hilfloose, s Waisnkind, allss kimmt zo dir.

15. Ietz raeum decht gscheid auf mit de Fräfler und Boesn, und zaig s ien yso, däß nix steenbleibt dyrvon!

16. Dyr Trechtein ist Künig für allweil und auf eebig. Und d Haidn habnd nix z Suechen, wo yr herrscht.

17. Herr, du haast s Fleehen der Elendn erhoert, und du richtst ys auf; dös haat ien Bettn gmacht.

18. Ja, d Waisn und de Pfrengling seind bei dir recht. Und nie meer sollt ayn Mensch ayn Schrachter werdn.