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Lukas 3:38 Albrecht NT und Psalmen (GANTP)

der des Enos, der Seths, der Adams; der war ein Sohn Gottes.#Sofern er durch eine unmittelbare Schöpfungstat Gottes ins Dasein trat. — Manche ältere und neuere Ausleger behaupten, wie Matthäus den Stammbaum Josefs mitteile, so gebe Lukas den Stammbaum Marias. Eli (V23) sei der Vater Marias. Aber er werde auch als Vater Josefs aufgeführt, weil Maria eine Erbtochter gewesen und ihr Gatte deshalb nach ihrem Namen genannt worden sei. Ne 7:63 Fände sich hier jedoch wirklich der Stammbaum Marias, so hätte Lukas dies ohne Zweifel klar zum Ausdruck gebracht. Lukas gibt ebenso wie Matthäus einen Stammbaum Josefs, womit er aber ebensowenig wie Matthäus die davidische Abkunft Jesu beweisen will. Während Matthäus durch diesen Stammbaum an die Gemeinschaft des Messias mit Abraham, dem Ahnherrn Israels, erinnert, will Lukas durch seine Geschlechtstafel den geschichtlichen Zusammenhang zwischen Jesus und Adam darlegen. Indem er zunächst eine Namenreihe von Josef bis David gibt, bringt er damit zum Ausdruck, daß sich in Jesus die dem Hause Davids gegebenen Verheißungen erfüllt haben. Indem er dann die Geschlechtsreihe weiterführt bis zu Abraham, gibt er dadurch zu verstehen, daß Jesus auch die dem Stammvater Israels geschenkten Verheißungen verwirklicht hat. Und indem er endlich von Abraham bis zu Adam hinaufgeht, deutet er an, daß Jesus, der Sohn Davids und Abrahams, auch zugleich der Menschensohn und der zweite Adam ist. — Während Matthäus von Abraham bis Christus 3 x 14 Geschlechter zählt, nennt Lukas, Adam eingeschlossen, im ganzen 75 Vorfahren Josefs. — Doch abgesehen von diesen Eigentümlichkeiten finden sich zwischen den Geschlechtstafeln des Matthäus und des Lukas noch andere bedeutungsvolle Unterschiede: 1. Josef ist bei Matthäus ein Sohn Jakobs, bei Lukas ein Sohn Elis. 2. Josef ist zwar auch bei Lukas ebenso wie bei Matthäus ein Nachkomme Serubabels, aber durch ganz andere Zwischenglieder. 3. Serubabel ist auch bei Lukas ein Sohn Sealthiels, doch stammt er nicht durch Salomo, wie bei Matthäus, sondern durch Nathan von David ab. 2Sa 5:14 — Der um 230 n.Chr. schreibende christliche Arzt Julius Afrikanus, der sich in Palästina bei damals dort noch lebenden Nachkommen Josefs hat erkundigen können, gibt nun in bezug auf diese Unterschiede folgende Aufschlüsse: 1. Nach dem Tod Elis, der keine Kinder hinterließ, heiratete sein leiblicher Bruder Jakob nach dem Gesetz 5Mo 25:5-10. Elis Witwe. Beider Sohn war Josef, der Mann Marias, der also, wie Matthäus angibt, ein leiblicher Sohn Jakobs war, während er gesetzlich als Sohn Elis, wie ihn Lukas nennt, angesehen wurde. 2. Wenn Josef nach Lukas durch ganz andere Zwischenglieder von Serubabel abstammt als nach Matthäus, so erkläre sich dies daraus, daß Jakob und Eli Stiefbrüder waren, deren Väter aus verschiedenen Linien des Hauses Davids stammten. Jakob, Josefs leiblicher Vater, war der Sohn Matthans Mt 1:15 und seiner Gattin Estha. Nach Matthans Tod heiratete Estha den Melchi. Beider Sohn war Eli, so daß Josefs leiblicher Vater Jakob und sein gesetzlicher Vater Eli dieselbe Mutter, aber verschiedene Väter hatten. Bei dieser Überlieferung kommen aber die von Lu 3:24 erwähnten Glieder Matthat und Levi gar nicht in Betracht. Diese Lücke wird nun durch die Nachricht ausgefüllt, auch die beiden Lu 3:24 genannten Matthat und Levi seien Söhne Melchis und Esthas. Während Lukas Matthat und Levi als den Vater und den Großvater Elis bezeichne, seien Eli, Matthat und Levi in Wirklichkeit Brüder gewesen. Alle drei: Levi, Matthat und Eli hätten nach dem Gesetz der Schwägerehe vgl. Lu 20:27-33 dieselbe Frau gehabt, die dann schließlich, weil alle drei Brüder kinderlos starben, die Frau ihres Stiefbruders Jakob und die Mutter Josefs, des Mannes der Maria, geworden sei. Schwierig ist bei dieser Erklärung nur, daß sich Lukas, der doch auch bei dem Geschlechtsregister allen Einzelheiten mit Sorgfalt nachgegangen sein wird (1,3), eines Fehlers schuldig gemacht haben soll. 3. Die Verschiedenheit, daß Josef nach Matthäus durch Salomo, nach Lukas durch Nathan von David abstammt, erkläre sich so, daß Josefs leiblicher Vater Jakob dem Geschlecht Salomos, sein gesetzlicher Vater Eli dagegen dem Geschlecht Nathans angehöre. — Weder Matthäus noch Lukas erwähnen ausdrücklich, daß auch Maria aus dem Haus Davids stamme. Darüber findet sich auch sonst im ganzen Neuen Testament kein unzweideutiges Zeugnis. Man hat nun gemeint, es sei ganz selbstverständlich, daß auch Maria ebenso wie Josef dem Geschlecht Davids angehöre; denn da jeder Israelit verpflichtet gewesen sei, nur aus seinem Stamm und Geschlecht ein Weib zu nehmen, so habe der zu Davids Geschlecht gehörende Josef seine Gattin auch nur aus dem Stamm Juda und dem Haus Davids wählen dürfen. Doch die Verpflichtung, die man hier voraussetzt, hat nicht bestanden. Denn 4Mo 36, worauf man sie gründen will, redet nur von einem ganz besonderen Ausnahmefall. Als allgemeine Regel aber galt, daß sich jeder Israelit seine Gattin nach freier Wahl aus irgendeinem Stamm und Geschlecht seines Volkes nehmen durfte. Nur die Priester und Hohenpriester waren in dieser Hinsicht gewissen Beschränkungen unterworfen. 3Mo 21:7-15 Wir wissen z.B., daß sich David, der dem Stamm Juda angehörte, ein Weib aus dem Stamm Benjamin nahm: Michal, die Tochter Sauls, 1Sa 18:27 und daß der Hohepriester Jojada trotz seiner Zugehörigkeit zu dem Stamm Levi die Tochter des Königs Joram aus dem Stamm Juda ehelichte. 2Ch 22:11 — Die griechischen und die lateinischen Kirchenlehrer sind aber nichtsdestoweniger davon überzeugt, daß auch Maria dem Geschlecht Davids angehörte, obwohl sie dabei anerkennen, daß Lukas ebenso wie Matthäus eine Stammtafel Josefs und nicht etwa Marias gebe. Und zwar folgerte man die davidische Herkunft der Maria namentlich aus Rö 1:3 (zu vergleichen wäre hier auch noch 2Ti 2:8, Heb 7:14). Ja der Kirchenvater Tertullian (gestorben nach 220 n.Chr.) meint, die Geschlechtsregister bei Matthäus und Lukas wären zwecklos, wenn Maria nicht auch aus Davids Haus stammte. Dagegen gesteht der berühmte Kirchenvater Augustin, obwohl er an Marias davidischer Abstammung streng festhält, ein geschichtlicher Nachweis aus dem Neuen Testament lasse sich dafür nicht geben. Doch er meint: selbst wenn es sich beweisen ließe, daß Maria durch keine Bande des Blutes mit Davids Haus verknüpft sei, so müsse Jesus gleichwohl schon deshalb als Sohn Davids gelten, weil er rechtlich als Sohn Josefs angesehen worden sei. Dieses äußere Rechtsverhältnis genüge nach jüdischem Bewußtsein völlig für seine Zugehörigkeit zu dem Haus Davids. — Der Kirchenlehrer Justin der Märtyrer (gestorben um 165 n.Chr.) ist wahrscheinlich der erste, der Marias Herkunft aus dem Haus Davids ganz bestimmt vertreten hat. Alt ist die Meinung, Maria stamme aus priesterlichem Geschlecht ebenso wie ihre Verwandte Elisabet. Als Marias Vater wird der Priester Joakim genannt. (Vgl. Th. Zahn: Das Evangelium des Lukas.)

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