Kapitel

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Altes Testament

Neues Testament

Johannes 9 Albrecht NT und Psalmen (GANTP)

1. Als er (eines Tages) seines Weges ging, sah er einen Menschen, der von Geburt an blind war.

2. Da fragten ihn seine Jünger: "Meister, wer ist durch seine Sünde schuld daran, daß dieser Mann blind geboren ist: er selbst oder seine Eltern?"

3. Jesus antwortete: "Weder er ist daran schuld noch seine Eltern; sondern es sollten sich an ihm die Werke Gottes offenbaren.

4. Wir müssen, solange es Tag ist, die Werke dessen wirken, der mich gesandt hat; es kommt die Nacht, wo niemand wirken kann.

5. Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt."

6. Nach diesen Worten spie er auf die Erde, machte aus dem Speichel einen Teig, strich dem Blinden den Teig auf die Augen

7. und sprach zu ihm: "Geh hin und wasche dich im Teich Siloah!" — dies Wort bedeutet: Gesandter. — Da ging er hin und wusch sich und kam sehend wieder.

8. Die Nachbarn und die anderen Leute, die ihn früher hatten betteln sehen, fragten nun: "Ist das nicht der Mann, der einst dasaß und bettelte?"

9. Die einen meinten: "Ja, er ist es!" Andere sagten: "Nein, er sieht ihm nur ähnlich." Er selbst aber sprach: "Ich bin's!"

10. Nun fragte man ihn: "Wie sind dir denn die Augen aufgetan worden?"

11. Er antwortete: "Der Mann, der Jesus heißt, machte einen Teig, bestrich mir damit die Augen und sprach zu mir: 'Geh nach Siloah und wasche dich!' Da ging ich hin, wusch mich und konnte sehen."

12. Nun fragten sie ihn: "Wo ist denn der Mann?" Er antwortete: "Das weiß ich nicht."

13. Man brachte dann den früher Blinden zu den Pharisäern.

14. Es war aber gerade Sabbat, als Jesus den Teig machte und dem Blinden die Augen auftat.

15. Da fragten ihn auch die Pharisäer, wie er sehend geworden sei. Er antwortete ihnen: "Er legte mir einen Teig auf die Augen, dann wusch ich mich und kann nun sehen."

16. Da sagten einige Pharisäer: "Dieser Mensch ist nicht von Gott gesandt, denn er hält den Sabbat nicht." Andere meinten: "Wie kann ein sündiger Mensch solche Zeichen tun?" So waren sie verschiedener Ansicht.

17. Nun fragten sie von neuem den früher Blinden: "Was denkst du denn von ihm? Er hat dir ja die Augen aufgetan." Er antwortete: "Der Mann ist ein Prophet!"

18. Die Juden aber wollten von dem Mann nicht glauben, daß er blind gewesen und sehend geworden sei. Darum ließen sie schließlich seine Eltern rufen

19. und fragten sie: "Ist dies euer Sohn, der, wie ihr behauptet, blind geboren ist? Wie kommt es denn, daß er jetzt sehen kann?"

20. Seine Eltern antworteten: "Wir wissen, daß dies unser Sohn ist, und daß er blind geboren ist.

21. Wie es aber kommt, daß er jetzt sehen kann, das wissen wir nicht, und ebensowenig wissen wir, wer ihm die Augen aufgetan hat. Fragt ihn selbst, er ist alt genug; er wird schon allein über sich Auskunft geben."

22. So redeten seine Eltern, weil sie sich vor den Juden fürchteten. Denn die Juden hatten schon beschlossen, jeden, der Jesus als Messias anerkenne, in den Bann zu tun.

23. Deshalb sagten seine Eltern: "Er ist alt genug; fragt ihn selbst!"

24. Sie ließen nun den Menschen, der blind gewesen war, zum zweiten Mal rufen und sprachen zu ihm: "Gib Gott die Ehre (und sag die volle Wahrheit)! Wir wissen, daß dieser Mensch ein Sünder ist."

25. Der Mann erwiderte: "Ob er ein Sünder ist, das weiß ich nicht; ich weiß nur eins: ich bin blind gewesen und kann nun sehen."

26. Da fragten sie ihn: "Was hat er denn mit dir gemacht? Wie hat er dir die Augen aufgetan?"

27. Er antwortete ihnen: "Ich habe es euch ja schon gesagt, aber ihr habt nicht darauf gehört. Warum wollt ihr's denn noch einmal hören? Ihr wollt doch nicht auch seine Jünger werden?"

28. Da schmähten sie ihn und sprachen: "Du bist sein Jünger; wir aber sind Moses Jünger.

29. Wir wissen, daß Gott mit Mose geredet hat. Von diesem aber wissen wir nicht, woher er ist."

30. Darauf entgegnete ihnen der Mann: "Das ist doch sonderbar! Ihr wißt nicht, woher er ist, und er hat mir doch die Augen aufgetan.

31. Wir wissen, daß Gott sündige Menschen nicht erhört; sondern wer Gott fürchtet und seinen Willen tut, den erhört er.

32. Solange die Welt steht, hat man nicht davon gehört, daß jemand einem Blindgeborenen die Augen aufgetan hätte.

33. Wäre dieser Mann nicht von Gott gesandt, so könnte er nichts ausrichten."

34. Da antworteten sie ihm: "Du bist ganz und gar in Sünden geboren und willst uns belehren?" Und sie stießen ihn aus der Gemeinde.

35. Jesus erfuhr, daß sie ihn ausgestoßen hatten. Als er ihn dann traf, fragte er ihn: "Glaubst du an den Menschensohn?"

36. Er antwortete: "Wer ist das, Herr? Ich möchte an ihn glauben."

37. Jesus erwiderte ihm: "Du hast ihn schon gesehen: der mit dir redet, der ist es."

38. Da sprach er: "Ich glaube, Herr", und warf sich vor ihm nieder.

39. Jesus fuhr fort: "Ich bin in diese Welt gekommen, um ein Urteil zu vollziehen: die nicht sehen können, sollen sehend werden, und die da sehen, sollen blind werden."

40. Das hörten einige Pharisäer, die bei ihm waren, und sie fragten ihn: "Sind wir denn auch blind?"

41. Jesus antwortete ihnen: "Wäret ihr blind, so hättet ihr keine Sünde. Nun aber behauptet ihr: 'Wir können sehen.' Darum bleibt eure Sünde.#Ihr Hochmut läßt sie nicht zur Selbsterkenntnis und damit zur Bekehrung kommen.