Kapitel

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Altes Testament

Neues Testament

Galater 4 Albrecht NT und Psalmen (GANTP)

1. Nun meine ich: Solange der Erbe noch nicht mündig ist, unterscheidet er sich in keiner Weise von einem Sklaven, obwohl ihm das ganze Gut gehört;

2. sondern er steht bis zu der von seinem Vater bestimmten Zeit unter der Aufsicht von Vormündern und Verwaltern.

3. Ebenso standen wir, solange wir (geistlich) noch nicht mündig waren, unter der Knechtschaft der Geistermächte, die in der Welt Einfluß haben.

4. Als aber die Zeit erfüllt war, da sandte Gott seinen Sohn von sich aus,, der von einem Weib geboren und unter das Gesetz gestellt ward,

5. damit er die, die dem Gesetz unterworfen waren, loskaufe, auf daß wir die Kindschaft empfingen.

6. Weil ihr nun Söhne seid, hat Gott den Geist seines Sohnes in eure Herzen ausgesandt, der da ruft: Abba, Vater!

7. Darum bist du nicht mehr ein Sklave, sondern ein Sohn. Bist du aber ein Sohn, so bist du auch ein Erbe durch Gott.

8. Damals freilich, als ihr Gott noch nicht kanntet, habt ihr denen, die in Wirklichkeit nicht Götter sind, als Knechte gedient.

9. Doch wie könnt ihr nun, nachdem ihr Gott erkannt habt oder, richtiger gesagt, von Gott (als sein Eigentum) erkannt worden seid, rückwärtsgehen, indem ihr euch den schwachen und armen Geistermächten zuwendet und Neigung zeigt, euch durch ihren Dienst in eine zweite, neue Knechtschaft zu begeben?

10. Ihr beobachtet ja schon Feiertage und Neumonde, Festzeiten und Sabbatjahre!

11. Ich fürchte, ich habe mich vergeblich mit euch abgemüht.

12. Werdet doch, wie ich bin; denn auch ich bin geworden, wie ihr früher wart — ich bitte euch, Brüder! Ihr habt mir ja kein Leid getan.

13. Ihr wißt: Als ich euch das erste Mal die Heilsbotschaft verkündigte, wurde ich durch Krankheit veranlaßt, bei euch zu verweilen.

14. Aber trotz meines körperlichen Leidens habt ihr mich nicht verachtet und verabscheut; sondern wie einen Engel Gottes, ja wie Christus Jesus selbst habt ihr mich aufgenommen.

15. Wo ist nun eure frühere Begeisterung geblieben? Ich muß euch das Zeugnis geben: Ihr hättet euch damals wo möglich die Augen ausgerissen und sie mir gegeben.

16. Bin ich denn jetzt euer Feind geworden, weil ich euch die Wahrheit vorgehalten habe?

17. Der Eifer, womit sie um eure Gunst werben, ist nicht lauter; sondern sie möchten euch von mir losreißen, damit ihr dann um ihre Gunst werbt.

18. Schön ist's freilich, im Dienst einer guten Sache eifrig umworben zu werden, und zwar allezeit und nicht nur dann, wenn ich bei euch bin.

19. Meine Kinder, die ich noch einmal mit Schmerzen gebäre, bis Christus in euch Gestalt gewinnt,

20. wie gern möchte ich jetzt bei euch sein und in anderem Ton zu euch reden! Denn im Augenblick weiß ich mir keinen Rat mit euch.

21. Ihr, die ihr unter dem Gesetz stehen wollt, sagt mir doch: Hört ihr denn das Gesetz nicht vorlesen?

22. Da steht ja geschrieben: Abraham hatte zwei Söhne, einen von der Sklavin und einen von der Freien.

23. Aber der Sohn der Sklavin ist auf dem natürlichen Weg erzeugt worden, der Sohn der Freien dagegen kraft der (göttlichen) Verheißung.

24. Das hat eine tiefere Bedeutung. Die beiden Frauen sind ein Bild von zwei (göttlichen) Verordnungen. Die eine (Verordnung) stammt von dem Berg Sinai; sie bringt Knechtschaft. Darauf weist Hagar hin.

25. Denn das Wort Hagar bedeutet bei den Arabern den Berg Sinai. Und Hagar entspricht dem jetzigen Jerusalem. Das ist ja mit seinen Kindern noch immer in Knechtschaft.

26. Aber das obere Jerusalem ist frei, und dies (Jerusalem) ist unsere Mutter.

27. Denn es steht geschrieben: Freue dich, du Unfruchtbare, die du nicht gebierst! Brich aus in Jubelruf, die du keine Wehen hast! Denn die Vereinsamte hat viel mehr Kinder als die Vermählte.

28. Ihr, liebe Brüder, seid nun ähnlich wie Isaak Kinder kraft (göttlicher) Verheißung.

29. Doch wie damals der nach dem Fleisch Erzeugte den nach dem Geist Erzeugten verfolgte, ebenso ist es auch jetzt.

30. Aber was sagt die Schrift? Verstoße die Sklavin und ihren Sohn; denn der Sklavin Sohn soll nicht erben mit dem Sohn der Freien!

31. Also, Brüder, sind wir nicht Kinder der Sklavin, sondern der Freien.