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Hiob 36:1-20 Textbibel 1899 (TEXT)

1. Weiter fuhr Elihu also fort:

2. Warte mir ein wenig, daß ich dich unterweise, denn noch stehen Gott Worte zu Gebote.

3. Ich will mein Wissen fernher entnehmen und meinem Schöpfer Recht verschaffen.

4. Denn wahrlich, meine Worte lügen nicht; mit einem Manne von vollkommener Erkenntnis hast du's zu thun.

5. Siehe, Gott ist gewaltig, doch verschmäht er niemand, gewaltig an Kraft des Geistes.

6. Er erhält den Gottlosen nicht am Leben, aber den Elenden gewährt er Recht.

7. Er zieht seine Augen nicht ab von dem Frommen und bei Königen auf dem Thron - da läßt er sie immerdar sitzen, daß sie erhöht seien.

8. Und wenn sie mit Ketten gebunden sind, gefangen gehalten werden von Stricken des Elends,

9. und er ihnen ihr Thun vorhält und ihre Sünden, daß sie sich überhoben,

10. und er so ihr Ohr der Warnung aufthut und sie umkehren heißt vom Frevel:

11. Wenn sie gehorchen und sich unterwerfen, so werden sie ihre Tage im Glück und ihre Jahre in Wonne verbringen.

12. Gehorchen sie aber nicht, so fahren sie dahin durch Geschosse und verhauchen in Verblendung.

13. Denn als Leute von ruchlosem Sinn hegen sie Zorn, schreien nicht, wenn er sie fesselt;

14. in der Jugendfrische stirbt ihre Seele dahin, und ihr Leben wie das der Lustbuben.

15. Erretten wird er den Elenden durch sein Elend und thut ihnen durch die Drangsal das Ohr auf.

16. Und er lockt auch dich aus dem Rachen der Not auf weiten Plan, wo keine Beengung ist, und was auf deinen Tisch kommt, ist reich an Fett.

17. Bist du aber erfüllt vom Urteile des Gottlosen, so werden Urteil und Gericht dich festhalten.

18. Denn Grimm verführe dich nicht zu Hohn, und des Lösegelds Größe verleite dich nicht.

19. Wird er deinem Schreien anders abhelfen, als durch Bedrängnis und alle Kraftanstrengungen?

20. Lechze nicht nach der Nacht, daß Völker auffahren an ihrer Stelle.

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