Kapitel

  1. 1
  2. 2
  3. 3
  4. 4
  5. 5
  6. 6
  7. 7
  8. 8
  9. 9
  10. 10
  11. 11
  12. 12
  13. 13
  14. 14
  15. 15
  16. 16
  17. 17
  18. 18
  19. 19
  20. 20
  21. 21
  22. 22
  23. 23
  24. 24
  25. 25
  26. 26
  27. 27
  28. 28
  29. 29
  30. 30
  31. 31
  32. 32
  33. 33
  34. 34
  35. 35
  36. 36
  37. 37
  38. 38
  39. 39
  40. 40
  41. 41
  42. 42
  43. 43
  44. 44
  45. 45
  46. 46
  47. 47
  48. 48
  49. 49
  50. 50
  51. 51
  52. 52

Altes Testament

Neues Testament

Jeremia 31 Hoffnung für Alle (HFA)

Ich bringe euch in euer Land zurück

1. So spricht der Herr: »Es kommt die Zeit, in der ich der Gott aller Stämme Israels sein werde, und sie werden mein Volk sein.

2. Alle, die dem Schwert der Feinde entkommen sind,ziehen durch die Wüste zurück in ihr Land,wo sie in Ruhe und Sicherheit leben können.Denn ich, der Herr, habe Erbarmen mit ihnen.

3. Ich bin ihnen von ferne erschienen und habe zu ihnen gesagt:›Ich habe euch schon immer geliebt,darum bin ich euch stets mit Güte begegnet.‹

4. Ich baue dich wieder auf, Volk Israel,deine Städte und Dörfer werden neu errichtet.Dann wirst du fröhlich seinund mit dem Tamburin hinausgehen zum Reigentanz.

5. Im Bergland von Samaria legst du wieder Weinberge an.Die Weinbauern bepflanzen sie und genießen ihre Früchte.

6. Die Wächter im Bergland von Ephraim rufen:›Auf, wir wollen zum Berg Zion gehen, zum Herrn, unserem Gott!‹

7. Ich, der Herr, sage:Freut euch über die Nachkommen Jakobs,jubelt über das bedeutendste aller Völker!Singt mir Loblieder und ruft laut:›Der Herr hat sein Volk befreit, er hat alle gerettet,die von Israel übrig geblieben sind!‹

8. Ich, der Herr, bringe sie aus dem Land im Norden zurück,ich hole sie vom Ende der Erde herbei.Blinde und Lahme sind unter ihnen, schwangere Frauen und solche,die gerade erst ein Kind geboren haben.Sie alle kehren als großes Volk in ihr Land zurück.

9. Weinend werden sie kommen,sie werden zu mir beten, während ich sie nach Hause bringe.Ich führe sie zu Bächen mit frischem Wasser,ich lasse sie auf gut gebahnten Wegen gehen, damit sie nicht stürzen.Denn ich bin Israels Vater,und der Stamm Ephraim ist mein erster Sohn.

10. Ihr Völker, hört, was ich, der Herr, sage,verkündet es auf den fernsten Inseln! Ruft:›Der Herr hat die Israeliten in alle Winde zerstreut, aber nun sammelt er sie wiederund schützt sein Volk wie ein Hirte seine Herde.‹

11. Ja, ich, der Herr, habe die Nachkommen Jakobs erlöst,ich habe sie aus der Gewalt ihrer Unterdrücker befreit.

12. Sie werden auf den Berg Zion kommen und jubeln vor Freude;dann genießen sie die guten Gaben, die ich ihnen schenke:Korn, jungen Wein und Olivenöl in Fülle,dazu junge Schafe und Rinder.Mein Volk wird einem gut bewässerten Garten gleichen,nie wieder werden sie Mangel leiden.

13. Die Mädchen tanzen im Reigen,die jungen Männer und die Alten feiern miteinander.Denn ich verwandle ihre Trauer in Freude,ich tröste sie und schenke ihnen Glück nach all ihrem Leid.

14. Den Priestern gebe ich das beste Fleisch der Opfertiere;mein Volk soll satt werden von meinen guten Gaben.Darauf gebe ich, der Herr, mein Wort.«

15. So spricht der Herr:»Schreie der Angst hört man in der Stadt Rama,das Klagen nimmt kein Ende.Rahel weint um ihre Kinder,sie will sich nicht trösten lassen,denn ihre Kinder wurden ihr genommen.

16. Doch ich, der Herr, sage:Du brauchst nicht mehr zu weinen und zu klagen!Wisch dir die Tränen ab,denn ich werde dich für das belohnen, was du für deine Nachkommen getan hast:Sie kehren aus dem Land ihrer Feinde zurück.

17. Du hast eine Zukunft! Du darfst neue Hoffnung schöpfen!Denn deine Kinder kommen in ihre Heimat zurück.

18. Ich habe genau gehört, wie Ephraim stöhnt:›Herr, du hast mich gestraft, ich musste geschlagen werden wie ein junges Rind,das sich nicht ans Joch gewöhnen will, ich habe deine Strafe verdient!Doch jetzt bring mich zurück zu dir, lass mich umkehren,denn du bist der Herr, mein Gott.

19. Ich komme zu dir zurück,und jetzt packt mich die Reue über das, was ich getan habe.Ich erkenne meine Sünden, sie tun mir leid.Ich schäme mich, und mein Gewissen quält mich.Die Schuld meiner Jugend hat mich in Verruf gebracht.‹

20. Ich, der Herr, antworte: Ephraim ist mein geliebter Sohn, mein Lieblingskind!Immer wenn ich ihm Strafe androhe,muss ich doch in Liebe an ihn denken.Es bricht mir das Herz,ich muss Erbarmen mit ihm haben!

21. Ihr Israeliten, stellt euch Wegweiser auf, kennzeichnet die Straßen!Erinnert euch, auf welchem Weg ihr gekommen seid,und dann kehrt in eure Städte zurück!

22. Wie lange willst du noch umherirren,mein Volk, das mir die Treue gebrochen hat?Wenn du wieder in deinem Land bist, lasse ich etwas ganz Neues geschehen:Du wirst bei mir bleiben wie eine Frau bei ihrem Mann. «

Israel und Juda werden wieder besiedelt

23. Der Herr, der allmächtige Gott Israels, sprach zu mir: »Wenn ich das Schicksal meines Volkes zum Guten wende, werden die Einwohner der Städte Judas sagen: ›Der Herr segne dieses Land, das ihm gehört, und den Berg Zion, auf dem er wohnt!‹

24. Alle Menschen werden im Land Juda friedlich zusammenleben: Bauern und Nomaden, die mit ihren Herden umherziehen.

25. Ich will den Erschöpften neue Kraft geben, und alle, die vom Hunger geschwächt sind, bekommen von mir zu essen.«

26. Da wachte ich auf, ich war erfrischt und gestärkt.

27. Der Herr sprach: »Es kommt die Zeit, in der ich Israel und Juda wieder mit Menschen und Tieren bevölkern werde.

28. Damals habe ich sie entwurzelt und ausgerissen, nun werde ich sie wieder einpflanzen und gedeihen lassen. Das verspreche ich, der Herr.

29. Dann wird man nicht mehr das Sprichwort anführen:›Die Väter haben saure Trauben gegessen,und die Söhne haben davon stumpfe Zähne bekommen.‹

30. Nein, wer saure Trauben isst, wird selbst stumpfe Zähne bekommen; jeder wird für seine eigene Schuld sterben.«

Der neue Bund

31. So spricht der Herr: »Es kommt die Zeit,in der ich mit dem Volk Israel und dem Volk von Judaeinen neuen Bund schließe.

32. Er ist nicht mit dem zu vergleichen,den ich damals mit ihren Vorfahren schloss,als ich sie mit starker Hand aus Ägypten befreite.Diesen Bund haben sie gebrochen,obwohl ich doch ihr Herr war!

33. Der neue Bund mit dem Volk Israelwird ganz anders aussehen:Ich schreibe mein Gesetz in ihr Herz,es soll ihr ganzes Denken und Handeln bestimmen.Ich werde ihr Gott sein,und sie werden mein Volk sein.

34. Niemand muss dann den anderen noch belehren,keiner braucht seinem Bruder mehr zu sagen: ›Erkenne doch den Herrn!‹Denn alle — vom Kleinsten bis zum Größten —werden erkennen, wer ich bin.Ich vergebe ihnen ihre Schuldund denke nicht mehr an ihre Sünden.Mein Wort gilt!

35. Ich, der Herr, habe die Sonne dazu bestimmt,den Tag zu erhellen,den Mond und die Sterne,damit sie nachts leuchten.Sie alle folgen einer festen Ordnung.Ich lasse die Wellen des Meeres tosen,denn ich bin der Herr, der allmächtige Gott.

36. Ich sage: So wie diese feste Ordnung für immer besteht,wird auch Israel für immer mein Volk sein.

37. Und wie man die Weite des Himmelsund die Fundamente der Erde niemals ermessen kann,so werde ich Israel nicht verstoßen trotz allem, was es getan hat.Darauf gebe ich, der Herr, mein Wort!«

Jerusalem wird wieder aufgebaut

38. So spricht der Herr: »Es kommt die Zeit, in der man die Stadt Jerusalem für mich wieder aufbauen wird. Ihre Mauer verläuft vom Hananelturm bis zum Ecktor,

39. von dort weiter bis zum Garebhügel und im Bogen bis nach Goa.

40. Das ganze Tal, in dem man die Leichen verbrennt und die Opferasche ausschüttet, außerdem die Terrassenfelder bis zum Bach Kidron und zur Ecke des Rosstors im Osten — alles wird dann einzig und allein mir gehören. Nie mehr wird man die Stadt abreißen und zerstören.«