3. Leutesöhne wie Herrensöhne, / Reich und arm miteinander!
4. Mein Mund soll Weisheit reden, / Meines Herzens Sinnen ist Einsicht.
5. Ich will mein Ohr einem Lehrspruch neigen, / Mein Rätsel erschließen bei Zitherklang.
6. Was soll ich mich fürchten in schlimmen Tagen, / Wenn mich meiner Feinde Frevel umringt?
7. Sie vertrauen auf ihr Vermögen, / Ihres großen Reichtums rühmen sie sich.
8. Und doch kann keiner den andern erlösen / Noch Gott ein Sühngeld für ihn zahlen.
9. Der Seele Sühngeld ist nicht zu erschwingen; / Es zu erlegen, bleibt ewig unmöglich.
10. So wird denn niemand für immer leben / noch dem Schicksal entgehn, die Gruft zu schaun.
11. Nein, der Reiche muß sehn: selbst Weise sterben, / Nicht minder als Toren und Narren vergehn. / Ihre Schätze müssen sie andern lassen.
12. Die Reichen, sie denken: ihre Häuser sind ewig, / Ihre Wohnungen währen für und für; / Drum nennen sie Länder mit ihrem Namen.